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Scan 2203: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Billet an Nikolaus Zmeskall, Wien, geschrieben um den 26. Januar 1812, abgesandt am 2. Februar 1812, Autograph

HCB BBr 68

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Zmeskall, Nikolaus / 1812.01.-02.]
Billet an Nikolaus Zmeskall, Wien, geschrieben um den 26. Januar 1812, abgesandt am 2. Februar 1812. – Autograph
Wien, 26.01.1812. Eingang: 02.02.1812. – 1 Blatt, 1 Seite Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 19,3 x 24,1 cm. – Dt.

Adresse: "An Herrn / Von Zmeskall"; Empfängervermerk: "Febr 1812"

Textanfang: "wir erwarten wieder ein Auserordentliches Produkt"

Eigenhändiges Schreiben, undatiert, mit Unterschrift. Scherzhafte Anrede: "Nicht außerordentlicher sondern Ordentlicher gewöhnlicher Federnmeister".

Datierung nach BGA.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Richard Peyton in Birmingham, Leo Liepmannssohn in Berlin (XXXVIII. Autographen-Versteigerung, 21./22.5.1909, "Katalog einer Autographen-Sammlung bestehend aus wertvollen Musik-Manuskripten und Musiker-Briefen [...] aus den Nachlässen des Kapellmeisters Georg Eduard Goltermann, des Hofkapellmeisters und Senatsmitglieds der Kgl. Academie der Künste, Professors Albert Dietrich, sowie Sr. Excellenz, des Barons von C***", Los 444)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

In scherzhaftem Ton bittet Beethoven seinen langjährigen engen Freund Zmeskall um Übersendung neuer Schreibfedern. Wie viele gute Freunde war auch Zmeskall Beethoven bei der Bewältigung seines Alltags durch mannigfaltige Dienste und Botengänge behilflich. Die Bitte um Schreibfedern äußerte Beethoven Zmeskall gegenüber mehrfach. (J.R.)

Nachweis: BGA 544. – KK 307. – And. 353. – SBH 477

Scan 2365: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 28. Januar 1812, Autograph

HCB Br 98

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Breitkopf & Härtel / 1812.01.28]
Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 28. Januar 1812. – Autograph
Wien, 28.01.1812. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten, 1 Blatt mit Empfängervermerk. – Tinte ; 19,5 x 12,1 cm. – Dt.

Datierung: "Vien am 28ten / Jenner 1812"; Empfängervermerk auf beigelegtem Blatt: "1812 / [durchgestrichen: "Jan"] Feb / - / 8 febr [daneben:] Wien / Beethoven"; ebendort Rechnungen von fremder Hand

Textanfang: "Zur strafe für ihr gänzliches Stillschweigen lege ich ihnen auf, diese 2 Briefe gleich zu besorgen"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift. Anrede "P.P.".

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Breitkopf & Härtel in Leipzig

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

In scherzhaftem Tonfall bittet Beethoven seinen Verleger um Weiterleitung der beiliegenden Briefe. Er formuliert dies als Bitte, "obschon es als strafe ihnen aufgelegt ist, von Rechtswegen wegen vieler Fehlervoller Auflagen, falscher Titeln, Vernachläßigungen etc..." Auch bittet er nochmals um die Übersendung der Egmont-Partitur op. 84 an Goethe, "jedoch nicht auf gewöhnliche weise, daß vieleicht hier oder da ein Stück fehlt et[c], nicht so, sondern ganz ordentlich".

Beethoven bemängelt nochmals, dass trotz seiner Änderungswünsche ein unpassender Text im Oratorium op. 85 eingefügt wurde, und wundert sich: "Ey du lieber himmel, glaubt man den[n] in Sachsen, daß das Wort die Musik mache?"

Das Angebot, im Wert von 50 Talern Musikalien aus dem Verlag Breitkopf und Härtel beim Wiener Kaufmann Traeg abzuholen (Kommissionär von Breitkopf und Härtel in Wien), habe er, Beethoven, bisher noch nicht ausgeschöpft, da die von ihm gewünschten Partituren nicht vorrätig seien. Beethoven listet seine Wünsche auf und bittet um Zusendung Mozart'scher Werke (vier Opern und das Requiem).

Beethoven erkundigt sich auch nach dem Erscheinungstermin der Gesänge op. 83 und des Egmont op. 84 (op. 83 war bereits im Herbst 1811 erschienen, Egmont kam zwischen 1811 und Mai 1812 heraus). (J.R.)

Nachweis: BGA 545. – KK 304. – And. 345. – SBH 131. – Unger Br 98

Scan 2111: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Billet an einen unbekannten Adressaten, Wien, um 1817/18, Autograph

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Unbekannt / 1817/1818]
Billet an einen unbekannten Adressaten, Wien, um 1817/18. – Autograph
Wien, um 1817-1818. – 1 Blatt, 1 Seite Brieftext. – Tinte ; 23,6 x 19,2 cm. – Dt.

Textanfang: "Wir danken ihnen für den wohl gegebnen und wohl ausgeführten Rath"

Eigenhändiges Billet, undatiert, mit der Anrede: "Bester erstaunlich / Gescheidter Hochwohl=/gebohrner". Bisher wurde stillschweigend Dr. Braunhofer, Beethovens Arzt, als Adressat angenommen. Dagegen spricht nach BGA der Ton des Briefes. Möglicherweise kommt Nikolaus Zmeskall als Adressat in Frage, da er Beethoven nahe genug stand, um dessen Späße und Wortspiele zu verstehen.

Datierung nach BGA aufgrund der Schrift.

Provenienz: Graf Ignatz von Westerholt, lt. Schreiben an F. A. Schmidt vom 17. August 1927 wurde ihm der Brief "vor bald 50 Jahren" geschenkt. "Ich weiß nur, daß der Brief von einem längst verstorbenen Engländer einer mir verwandten Dame geschenkt worden war, die ihn dann später mir zum Geschenk machte."

Zugang: 1927, Geschenk Graf Westerholt

Überschwänglich und geschraubt dankt Beethoven für einen guten Rat. Der Brief ist in Beethovens charakteristischer wortspielerischer Sprache abgefasst, die er ihm nahe stehenden Personen gegenüber häufig verwendete. (J.R.)

Nachweis: Schmidt-Görg 33. – SBH 79. – BGA 1213. – And. 1383

Faksimile des Beethoven-Hauses: Schiedermair, Beethoven. Beiträge zum Leben und Schaffen nach Dokumenten des Beethovenhauses, Bonn 1930

Scan 2199: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Billet an Georg Friedrich Treitschke, Wien, 9. Juni 1817, Autograph, Fragment

HCB BBr 64

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Treitschke, Georg Friedrich / 1817.06.09]
Billet an Georg Friedrich Treitschke, Wien, 9. Juni 1817. – Autograph, Fragment
Wien, 09.06.1817. – 1 Doppelblatt, 1 Seite Brieftext, 3 Leerseiten. – Tinte ; 24,1 x 19,6 cm. – Dt.

Datierung: "am 9-ten Juni 18[17]", Bl. 1r oben Besitzvermerke von unbekannter Hand, Namen schwer lesbar.

Textanfang: "Des Hr. v. Treischke Dichten u. Trachten ist in Kenntniß gesezt"

Eigenhändiges Schreiben, eigenhändig datiert, mit Unterschrift. Die Jahreszahl wurde nach BGA ergänzt.

Anschrift und Siegel auf Bl. 2 wurden herausgeschnitten.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Karl Ernst Henrici in Berlin (Versteigerung 109, "Autographen[.] Musik / Theater / Bildende Kunst. Der Sammlungen Georg Ebers, Auguste Pattberg, Wottge, Giersberg zweiter Teil sowie einer großen mitteldeutschen Sammlung erster Teil u.a.m.", 1./2.6.1926, Los 30, und Versteigerung 112, "Autographen[.] Enthaltend die Sammlungen Duncker, Wagner, von Reichel u.a.m.", 30.9.-2.10.1926, Los 963). Der Brief befand sich in den 1920er Jahren in einem ledergebundenen Album zusammen mit HCB BBr 4, HCB BBr 53, HCB BS II/1, einem nicht identifizierten Skizzenblatt und einem Skizzenblatt zum ersten Satz der 8. Sinfonie, siehe Aufstellung auf Briefpapier von Karl Eugen Schmidt in Rom in der Bodmer-Mappe II.

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethovens Lied "Ruf vom Berge" WoO 147 auf einen Text von Georg Friedrich Treitschke erschien 1817 als Musikbeilage Nr. 3 in einem Gedichtband Treitschkes, allerdings sehr fehlerhaft. Beethoven bittet in scherzhaftem Tonfall, Treitschke möge das Autograph des Liedes an den Verleger Steiner geben, "damit das Gestochene, welches von Fehlern zerstochen, sogleich wieder, wenn es seyn muß, gestochen werden kann". (J.R.)

Nachweis: BGA 1130. – KK 446. – And. 782. – SBH 452

Scan 2217: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Hans Georg Nägeli in Zürich, Wien, 19. August 1817, Autograph

HCB BBr 83

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Nägeli, Hans Georg / 1817.08.19]
Brief an Hans Georg Nägeli in Zürich, Wien, 19. August 1817. – Autograph
Wien, 19.08.1817. – 1 Doppelblatt, 3 Seite Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 24,7 x 20 cm. – Dt.

Adresse: "An Seine wohlgebohrn / H. v. Nägeli sehr / Berühmter Tonsezer / u. Gelehrter. / in / Zürich."; Siegelrest

Textanfang: "Obschon sich Kunst u. Kunst Künstler u. Künstler auch getrennt immer begegnen"

Eigenhändiges Schreiben, undatiert, mit Unterschrift. Datierung nach BGA.

Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle auf Bl. 2, mit Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Eugène Rossignol in Paris. Im Bundesarchiv, NS 30/64, findet sich ein Schreiben Gerigks an Grothe vom 4.7.1941, in dem Gerigk bei diesem bestellt: "Durch Herrn Heim erhielt [ich] den Hinweis auf einige Briefe bei dem Antiquar Rossignol, der Rue Danton wohnen soll. Er hat einen vierseitigen Beethovenbrief, angeblich an Nägeli in Stuttgart gerichtet, der auch inhaltlich sehr interessant sein soll. Schünemann sagt, dass man dafür bis zu 2000 Mark zahlen könnte. Wenn wir im äussersten Falle die Hälfte anlegen, werden wir ihn wohl bekommen. Rossignol soll man zunächst - wenn er einen Preis macht - die Hälfte dagegen bieten müssen, er sei das so gewohnt. Sollte ein solcher Brief später für uns nicht wichtig genug sein, nimmt ihn die Staatsbibliothek jederzeit ab." Darauf verfasste Grothe am 7.7.1941 eine Aktennotiz: "[...] 2. Der in der Collection Rosignol vorhandene Beethovenbrief ist vorläufig noch nicht zu erhalten. Rosignol (Paris, Rue Bonaparte 18.) gibt an, dass er als grosser Musikfreund persönlich sehr an dem Stück hänge, welches bereits seit seinem Grossvater im Besitz der Familie sei. Er hat mir für den Fall, dass er die Handschrift eines Tages verkaufen müsse, das Vorkaufsrecht zugesichert. Ich habe den Brief mit Einwilligung R. photographieren lassen. R. hat um einen Abzug und um eine Übersetzung ins Französische gebeten. Ich werde dafür die schriftliche Zusicherung des Vorkaufsrechts verlangen. ich halte es nicht für ganz ausgeschlossen, den Brief doch noch zu bekommen, solange ich noch in Paris bin." Am 12.1.1942 verfasste wiederum Gerigk einen Aktenvermerk für Grothe (BArch NS 30/65): "Der Antiquar Rossignol, 18, rue Bonparte, versichert, dass er den Beethoven-Brief unter allen Umständen für uns reserviert hält. Z.Zt. hat er jedoch keine Lust, ihn zu verkaufen, weil ihm auch ein sehr hoher Preis nichts nützen würde."

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Empfehlungsschreiben Beethovens für Johann Bihler und dessen Zögling Puthon an Nägeli in Zürich. Das Schreiben ist voller für Beethoven charakteristischer, nicht immer wirklich geistreicher Wortspiele. (J.R.)

Nachweis: BGA 1160. – And. 804. – SBH 292

Scan 2268: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Billet an Georg Friedrich Treitschke, Wien, zwischen 1818 und 1822, Autograph

HCB BBr 127

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Treitschke, Georg Friedrich / 1818-1822]
Billet an Georg Friedrich Treitschke, Wien, zwischen 1818 und 1822. – Autograph
Wien, 1818-1822. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 21,2 x 13,1 cm. – Dt.

Adresse: "Für Seine / Wohl u. vortreff= / lich gebohren / H. v. Treischke"; Siegelrest

Textanfang: "Fangen wir an von den lezten EndUrsachen aller dinge"

Eigenhändiges Schreiben, undatiert, mit Unterschrift. Datierung nach BGA.

Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle auf Bl. 2, mit Textverlust.

Enthält außerdem den Notenscherz "Scheut euch nicht" WoO 205f.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Marie Floersheim in Wildegg (im September 1954 an August Laube in Zürich zum Verkauf), Louis Koch in Frankfurt a.M. (nach Nebehay [siehe bei C.G. Boerner] gelangte die Sammlung erst 1920 in den Besitz von Koch), C. G. Boerner in Leipzig ("Katalog einer berühmten Sammlung von Musik-Manuskripten und Musiker-Briefen welche durch die Firma C.G. Boerner in Leipzig im Ganzen verkauft werden soll", o.J. [lt. Christian Nebenhay, Die goldenen Sessel meines Vaters, Wien 1983, S. 44 um 1910], ohne Losnummer), Siegfried Ochs in Berlin, Leo Liepmannssohn in Berlin

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven teilt Treitschke mit, er könne derzeit dem Leipziger Verleger nichts liefern. Der Brief ist humorvoll geschrieben und mit einem kurzen Notensatz ("Scheut euch nicht" WoO 205f) versehen.

Vermutlich handelt es sich beim angesprochenen Verlag um das Bureau de Musique des Carl Friedrich Peters. Peters wollte möglicherweise über Treitschke, der gebürtiger Leipziger war, mit Beethoven in geschäftliche Beziehungen treten. Nachdem Peters dies 1822 auch über den Wiener Verleger Steiner versucht hatte, wandte er sich schließlich im Mai 1822 persönlich mit einem Schreiben an Beethoven. (J.R.)

Nachweis: BGA 1216. – KK 669. – And. 1068. – SBH 453. – KH

Scan 2477: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Ignaz Schuppanzigh, Wien, zwischen dem 21. und 26. Februar 1825, Autograph

HCB Br 217

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Schuppanzigh, Ignaz / 1825.02]
Brief an Ignaz Schuppanzigh, Wien, zwischen dem 21. und 26. Februar 1825. – Autograph
Wien, 02.1825. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 21,4 x 12,7 cm. – Dt.

Adresse: "Al Signore / Milord / stimatissimo / Nominato / Scuppanzig / grand uomo / della città / da Vienna"

Textanfang: "von heute an den 2ten Sonntag könnt ihr das quartett aufführen, eher war es nicht mögl., da ich zu sehr überhaüft bin"

Eigenhändiger Brief, undatiert, mit Unterschrift.

Datierung nach BGA.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Henrici & Liepmannssohn in Berlin (Auktion "Musiker-Autographen aus der Sammlung Wilhelm Heyer in Köln", I, 6. und 7.12.1926, Los 40), Wilhelm Heyer in Köln, Karl Ernst Henrici in Berlin (Auktions=Katalog XII, "Musiker=Autographen", Auktion am 25.1.1913, Los 4), Martin Breslauer in Berlin (Auktion 29. und 30.4.1912, "Autographen und Dokumente die im Auftrage der Erben der Frau Sophie Schneider, Braunschweig-Wilhelmshöhe, versteigert werden, nebst anderen Beiträgen.", Los 423; Auktions=Katalog XIII, "Musiker=Autographen", Auktion 25.1.1913, Los 4)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven teilt dem mit ihm befreundeten Geiger Schuppanzigh mit, das Quartett (op. 127) könne in zwei Wochen aufgeführt werden. Die Verzögerung entschuldigt er mit Arbeitsüberlastung (Beethoven war im Frühjahr 1825 sehr mit dem Aufführungsmaterial für Ries für das Aachener Niederrheinische Musikfest beschäftigt) und mit seiner allgemein schlechten Lage. Dafür habe Schuppanzigh ein exklusives Aufführungsrecht, denn "das quartett wird Unterdessen vor langer Zeit nicht heraus kommen".

Im Januar/Februar 1825 plante Beethoven eine oder mehrere Akademien. Schuppanzigh sollte sich als Mitveranstalter um die Organisation kümmern. Beethoven wirft ihm nun vor, er habe nichts "hören laßen, u. so wird man auch nichts hören".

Wie häufig im Gespräch mit Freunden, macht sich Beethoven auch über Schuppanzigh lustig. Schuppanzigh war so dick, dass es im zeitgenössischen Wien sogar Karikaturen von ihm gab. Seiner enormen Leibesfülle wegen nannte Beethoven ihn meist "Falstaff" oder "Mylord" (als Abkürzung für "Mylord Falstaff", in Anlehnung an die ebenfalls sehr starke Figur der Shakespeare'schen Komödie). Auch in diesem Schreiben lässt er die Gelegenheit, sich über den Freund zu mokieren, nicht ungenutzt vorüber gehen: "sobald meine Maschine fertig ist, wodurch ihr ganz gemächlich herauf in den 4ten Stock zu mir transportirt werden könnt, werde ich euch's zuwissen Machen". (J.R.)

Nachweis: BGA 1939. – KK 1261. – And. 1350. – Unger Br 217. – SBH 386

Scan 2411: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Tobias Haslinger, Wien, kurz nach dem 22. August 1825, Autograph

HCB Br 147

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Haslinger, Tobias / 1825.08]
Brief an Tobias Haslinger, Wien, kurz nach dem 22. August 1825. – Autograph
Wien, nach dem 22.08.1825. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 25,7 x 21,3 cm. – Dt.

Adresse: "An des H: Tobias / Wohlgeborenheit / des wohlgebohrnen / Hr. T. Haßlinger / allda in vien"; Siegelrest

Textanfang: "Ich hoffe Bester, daß Holz ihnen mein schreiben an die Maynzer gezeigt"

Eigenhändiger Brief, undatiert, mit Unterschrift. Datierung nach BGA.

Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle auf Bl. 2, mit Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Karl Ernst Henrici in Berlin (Versteigerung CXLII, "Ludwig van Beethoven. Manuskripte - Briefe - Urkunden", 7.11.1928, Los 27), Robert Lienau in Berlin

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven rechtfertigt sich seinem Freund Haslinger gegenüber. Er hatte ein gutes halbes Jahr zuvor dem Verlag Schott in Mainz zwei Scherzkanons zur Veröffentlichung in deren Hauszeitung Caecilia geschickt. In einem Begleitschreiben hatte er damals gleichzeitig eine beißende Satire auf Tobias Haslinger verfasst, die der Verlag zusammen mit den Kanons als "romantische Lebensbeschreibung" Haslingers abgedruckt und mit Beethovens Unterschrift versehen hatte. Um Haslinger nicht zu verärgern, forderte Beethoven in einer Erklärung an Schott eine Richtigstellung. (Die Caecilia druckte Beethovens Erklärung jedoch nicht, da man darin lediglich einen Rechtfertigungsversuch gegenüber Haslinger vermutete.)

Mit vorliegendem Schreiben berichtet Beethoven von seiner Erklärung an Schott, die Haslinger Genugtuung verschaffen soll. Zudem verspricht er, er werde die Richtigstellung auch nach Berlin und Leipzig schicken, damit sie in den jeweiligen Allgemeinen Zeitungen veröffentlicht werde. Beethoven beteuert, das Ganze sei nur ein Scherz und nie zur Veröffentlichung gedacht gewesen - "nichts als wizspiel war das ganze". Selbst seinen ärgsten Feinden - als Beispiel führt er seine Schwägerin an - habe er nie übel mitgespielt. Nichts Böses habe er damit im Sinn gehabt und "eher an meinen Tod als an einen solchen Mißbrauch eines wirklich bloßen scherzes gedacht".

Im Weiteren bittet Beethoven Haslinger, er möge sich darum kümmern, dass die Quittung für Johanna van Beethovens Unterhaltsanteil unterzeichnet werde, entweder von ihr selbst, oder vom zuständigen Armenrichter Joseph Ecker. Johanna war verpflichtet worden, sich am Unterhalt ihres Kindes, Beethovens Neffen Karl zu beteiligen; Beethoven hatte ihr wegen ihrer großen finanziellen Probleme ihren Beitrag schon 1824 erlassen, ließ sich aber immer noch die Summe von ihr quittieren. (J.R.)

Nachweis: SBH 235. – Unger Br 147. – BGA 2040. – KK 1249. – And. 1412


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