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Ludwig van Beethoven, Brief an Eleonore von Breuning in Bonn, Wien, 2. November 1793, Autograph

W 5

Sammlung Wegeler

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Breuning, Eleonore von / 1793.11.02]
Brief an Eleonore von Breuning in Bonn, Wien, 2. November 1793. – Autograph
Wien, 02.11.1793. – 1 Doppelblatt, 4 Seiten Brieftext; 1 Blatt, 1 Seite Brieftext, 1 Leerseite. – Tinte ; 23,1 x 18,4 cm, Nachschrift 15,3 x 17,8 cm. – Dt.

Datierung: "Vien. den 2ten November / 93"

Textanfang: "Erst nach dem ich nun hier in der Hauptstadt bald ein ganzes Jahr"

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, eigenhändig datiert. Die dazugehörige Nachschrift war ursprünglich (wohl von Carl Wegeler) einem anderen Brief (W 6, BGA 4) zugeordnet worden. Neujahrsgruß W 288 (alt ad W 5) ursprünglich als Beilage.

Franz Gerhard Wegeler veröffentlichte den Brief mit Anmerkungen in den "Biographischen Notizen" (S. 54-60).

Provenienz: Familie Wegeler, Koblenz

Zugang: 1998, Dauerleihgabe der Julius-Wegelerschen-Familienstiftung

Nachdem er schon beinahe ein Jahr in Wien ist, schickt Beethoven den ersten Brief an seine Jugendfreundin Eleonore von Breuning nach Bonn. Er knüpft an die Zeit der Freundschaft an und entschuldigt sich für sein ehemaliges Betragen, welches einige Differenzen verursacht hatte.

Dem Brief war ursprünglich ein Exemplar der Variationen WoO 40 beigefügt (nicht erhalten). Durch die Widmung dieses Werkes wünscht Beethoven, seine Verehrung und tiefe Freundschaft zum Ausdruck zu bringen.

Beethoven erkundigt sich nach zwei anderen Bonner Freunden, Babette Koch und Carl August Malchus. Er bittet Eleonore um "eine von HaasenHaaren gestrickte weste", da die erste Weste, die er von ihr erhalten hatte, nun nicht mehr der Mode entspreche. Er wünscht sich, sagen zu können, dass er "etwas von einem der Besten, verehrungswürdigsten Mädchen in Bonn" besitze.

Das Postskriptum betrifft die Ausführung der Klavierstimme der ihr gewidmeten Variationen. Beethoven, der in Wien zuerst als Pianist Aufsehen erregte, beabsichtigte damit, "die hiesigen Klawiermeister in verlegenheit" zu bringen. An seinen "Todtfeinden" wolle er sich auf diese Weise rächen. Auch wollte er dadurch jenen Konkurrenten zuvorkommen, die "Eigenheiten" in seinen Improvisationen aufschrieben und als ihre eigene Erfindungen ausgaben. Beethoven gibt Eleonore eine Spielanweisung, für den Fall, dass die Triller in der Coda zu schwer für sie seien. (J.R.)

Literatur: Ladenburger, Beethoven und sein Bonner Freundeskreis, Bonn 1998, S. 21-22. - Ley, Beethoven als Freund der Familie Wegeler-v. Breuning, Bonn 1927, Faksimileeinlage zwischen S. 62 und 63 und S. 68

Nachweis: BGA 11. – KK 7. – And. 7. – Grigat, Die Sammlung Wegeler ..., Bonn 2008, Nr. D2


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