Search for manuscripts

 
8 hits for beethoven, ludwig / lichnowsky, karl
in the index subjects (in german) Ordered by: Author, Title, Year.
Scan 2688: Go to the Digital Archive

Lorenz von Breuning, Brief an Eleonore von Breuning in Bonn, Wien, 1795, Autograph

W 119

Sammlung Wegeler

Breuning, Lorenz von
[Briefe / Breuning, Eleonore von / 1795]
Brief an Eleonore von Breuning in Bonn, Wien, 1795. – Autograph
Wien, 1795. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten. – Tinte ; 19,7 x 13,7 cm. – Dt.

Späterer Vermerk Franz Gerhard Wegelers Bl. 1r oben: "Als Secretair von Lenz geschrieben im / Jahr 1795. / . Wglr."

Textanfang: "Schon lag, liebe Schwester, ein Brief ganz fertig"

Das erste Blatt ist von Franz Gerhard Wegeler beschrieben, Blatt 2 eigenhändig von Lorenz von Breuning, mit Unterschrift, undatiert.

Außer dem Vermerk mit dunklerer Tinte am oberen Rand hat Wegeler eine Beethoven betreffende Passage in dem Brief mit dunkler Tinte markiert: "Beethoven läßt Dich vielmahl grüßen. Er komponirt sehr schön, und steht hier in großem Ansehn. Er wohnt bei einem Fürsten, der ihn ganz als Freund behandelt. Er hat die Tafel mit ihm, Bedienten, ein Reitpferd; u. s. w. Ich traf ihn oft bey meiner Baaße, wo er, und die übrigen, hinkömmt, und wo wir dann nie lange Weile haben. Auch bey Hun(c)zovsky, einem meiner Lehrer, kommen wir oft zusammen." Der Inhalt wurde von Franz Gerhard Wegeler in den Biographischen Notizen (S. 33f.) verwendet.

Bl. 1r oben rechts Fehlstelle; offenbar wurde das Datum herausgeschnitten. Die ungefähre Datierung ist aus dem Briefinhalt zu erschließen: Ende Januar oder Anfang Februar 1795.

Provenienz: Familie Wegeler in Koblenz

Zugang: 1998, Dauerleihgabe der Julius-Wegelerschen-Familienstiftung

Erster von zwölf Briefen und Brieffragmenten der Brüder Lorenz (genannt Lenz) und Stephan von Breuning, die sie zwischen 1795 und 1810 aus Wien in die Heimat Bonn sandten (W 119-130). Lorenz von Breuning (1776-1798), der jüngste der vier Geschwister von Breuning, studierte ab Herbst 1794 unter Franz Gerhard Wegelers Betreuung Medizin in Wien. Einer seiner Lehrer war der Chirurgieprofessor Johann Nepomuk Hunczovsky (1752-1798), bei dem auch Wegeler während seines früheren Wienaufenthalts studiert hatte und zu dem sich eine enge Freundschaft entwickelte. Stephan (1774-1827) und Christoph von Breuning (1773-1841) folgten ihrem Bruder am 26. Dezember 1795 nach Wien. Fünf Monate später, am 30. Mai 1796, kehrten Wegeler und Christoph nach Bonn zurück. Ein weiteres halbes Jahr später, Mitte Oktober 1796, übersiedelte Stephan nach Mergentheim, um eine Stelle bei der Regierung des Deutschen Ordens anzutreten. Lorenz blieb bis Herbst 1797 in Wien. Kaum nach Bonn zurückgekehrt starb er im April 1798, erst einundzwanzigjährig. Nachdem Stephan von Breuning im Mai 1801 ein zweites Mal kurz in Wien weilte, trat er im Januar 1803 eine Stelle im Kriegsministerium an und blieb in Wien. Viele, jedoch nicht alle Briefe und Fragmente enthalten Nachrichten über Beethoven. Auch die Vettern Andreas und Bernhard Romberg, die zum Bonner Freundeskreis gehörten, hielten sich um 1796 in Wien auf.

Am 9. Januar 1795 erhielt Lorenz von Breuning einen Brief von seiner Schwester Eleonore, in dem sie von der sich bessernden Gesundheit ihrer Mutter und von gemeinsamen Bonner Freunden berichtete. Lorenz rät der Mutter, den ärztlichen Empfehlungen zu folgen, spazieren zu gehen, im Frühjahr eine Kräuterkur zu machen, streng Diät zu halten, nur mageres Fleisch und frisches Gemüse, aber nichts Schwerverdauliches zu essen. Da sich Lorenz noch nicht ans Alleinsein gewöhnt hat, möchte er wenigstens eine Zeit lang zwei Briefe im Monat von zu Hause erhalten. Er besucht täglich vier Kollegstunden und geht abends zu Bekannten, um mit ihnen Schach zu spielen, Tee zu trinken oder zu musizieren. Er trifft sich oft mit Beethoven, der sich in Wien gut eingerichtet hat und ein angesehener Komponist geworden ist. Theaterbesuche gibt es nur selten. Lorenz kommt mit 400 Gulden für den Lebensunterhalt aus. Eine verantwortliche Haushaltung kann Lorenz auch für seine in Jena und Göttingen Jura studierenden Brüder Christoph und Stephan verbürgen, auch wenn sie mehr Geld bräuchten als er. Er weiß, dass es ihnen gut geht und sie fleißig sind. Eleonores Grüße und Nachrichten von Bonner Freunden (unter anderen fallen die Namen Ries, Ostler, Eichhof, Kügelgen, Delombre) werden kurz kommentiert und erwidert. Lorenz sehnt sich an den warmen Ofen zu Hause zurück und vermisst das behagliche, vertraute Leben im Kreis der Familie. Eleonore erwartete auch Mitteilungen über Bonner Bekannte, die sich in Wien aufhielten. Lorenz weiß jedoch wenig, da sie in der großen Stadt schwer zu erreichen sind. Er will sich bemühen, etwas über Jeannette d'Honrath in Erfahrung bringen, damit ihre Eltern beruhigt sein können. Über die geschätzte Familie Werner wird er ein anderes Mal berichten. Lorenz verteidigt seine Brüder gegen Eleonores Vorwurf, sie würden ihre Angehörigen in Bonn vernachlässigen. Sie haben ihm beide geschrieben, aber Lorenz leitet die Briefe erst weiter, wenn er seinen eigenen fertiggestellt hat. (F.G.)

Literatur: Grigat, Die Sammlung Wegeler ..., Bonn 2008, Nr. E1. – Ladenburger, Beethoven und sein Bonner Freundeskreis, Bonn, 1998, S. 23-24. – Ley, Beethoven als Freund der Familie Wegeler-v. Breuning, Bonn 1927, S. 250

Nachweis: Grigat E1

Scan 2136: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Carl Amenda in Wirben, Wien, 1. Juli 1801, Autograph

HCB BBr 1

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Amenda, Carl / 1801.07.01]
Brief an Carl Amenda in Wirben, Wien, 1. Juli 1801. – Autograph
Wien, 01.07.1801. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten; 1 Umschlag, gesiegelt. – Tinte ; 23,2 x 18,8 cm, Umschlag 9,7 x 12 cm. – Dt.

Datierung: Bl. 1r: "Vien den 1ten Juli"

Umschlag: Adresse von der Hand Kaspar Karls: "v. Wien / An Herrn / Herrn Carl Amenda / zu / Wirben / in Kurland"; Postvermerke; Siegel

Textanfang: "mit inniger Rührung, mit gemischtem Schmerz und Vergnügen"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift. Jahreszahl ergänzt nach BGA.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Anna Kawall geb. Amenda in Riga (von ihrer Tochter Magda im Oktober 1904 bereits dem Beethoven-Haus zum Kauf angeboten)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven berichtet seinem guten Freund Karl Amenda in einem sehr offenen, persönlichen Brief von seinem Leben in Wien. Er schreibt von seiner zunehmenden Taubheit und den Problemen, die ihm dadurch entstehen. Nicht ohne Stolz berichtet er von den Erfolgen, die er mit seinen Kompositionen hat. Der Erlös davon sowie die Zuwendungen, die er von seinem Gönner Fürst Lichnowsky erhält, entheben ihn jeglicher finanzieller Sorge.

Dankbar berichtet er, einer seiner Jugendfreunde (Stephan von Breuning) sei nach Wien gezogen; mit diesem pflege er eine echte Freundschaft, während andere wie Nikolaus Zmeskall oder Ignaz Schuppanzigh von Beethoven eher als "bloße Instrumente" betrachtet würden, "worauf ich, wenn's mir gefällt, spiele [...] ich taxiere sie nur nach dem, was sie mir leisten".

Er wünscht, er könne Amenda besuchen, aber wegen seines schlechten Gehörs sieht er wenig Chancen für größere Reisen, es sei denn, Amenda würde ihn begleiten. Beethoven bittet Amenda die Ertaubung betreffend um absolutes Stillschweigen.

Im letzten Absatz bittet er Amenda, das Quartett, welches er ihm zum Abschied geschenkt habe (op. 18 Nr. 1, Frühfassung, heute BH 84), nicht weiter zu geben, da er es inzwischen völlig überarbeitet habe. Er verspricht, Amenda eine Ausgabe der neuen Fassung zu schicken. (J.R.)

Nachweis: BGA 67. – KK 50. – And. 53. – SBH 3

Scan 2230: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Josephine Deym, Wien, März/April 1805, Autograph

HCB BBr 88

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Deym, Josephine / 1805.03-04]
Brief an Josephine Deym, Wien, März/April 1805. – Autograph
Wien, 03-04.1805. – 1 Doppelblatt, 1 Einzelblatt, 6 Seiten Brieftext. – Tinte ; 18,7x 10,7 cm bzw. 18,8 x 10,8 cm. – Dt.

Textanfang: "Wie ich sagte die Sache mit L.[ichnowsky] ist nicht so arg"

Eigenhändiges Schreiben, undatiert, ohne Unterschrift.

Datierung nach BGA.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich seit 1949, Heinrich Eisemann in London, ca. 1948 in London erworben (lt. Briefen Kaznelson an Unger, 28.4.1957 und 8.1.1958 und Kaznelson an RA Dr. Müller, 11.8.1958); lt. Christian M. Nebehay (Das Glück auf dieser Welt. Erinnerungen, Berlin 1995, S. 204f.) von ihm im Auftrag der Familie Heller aus Prag an Bodmer verkauft

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven beruhigt Josephine Deym. Fürst Lichnowsky hatte wohl ein Liedmanuskript (op. 32) mit einer intimen Widmung an Josephine gesehen und daraufhin Nikolaus Zmeskall über die Beziehung der beiden befragt. Dieser wiederum hatte Josephines Tante Susanna Guicciardi angesprochen. Jedoch wurden keine genaueren Informationen über die Beziehung zwischen Beethoven und Josephine Deym weitergegeben. Beethoven sollte lediglich ermuntert werden, sich vermehrt um sein Opernprojekt (op. 72) zu kümmern.

Beethoven berichtet, seine Motivation zu arbeiten sei nicht sehr groß. Er verspricht, ihr die Ursache dafür in einem persönlichen Gespräch mitzuteilen (Beethoven spielt auf seine Selbstmordgedanken an, die ihn in den Jahren seit 1801 wegen seiner zunehmenden Taubheit beschäftigt hatten). Schließlich beteuert er seine Liebe zu Josephine und hofft, ihre Empfindung für ihn möge ebenso tief sein. (J.R.)

Nachweis: BGA 216. – And. 110. – SBH 164

Faksimile des Beethoven-Hauses: Schmidt-Görg, Ludwig van Beethoven. Dreizehn unbekannte Briefe an Josephine Gräfin Deym geb. v. Brunsvik, Bonn 1957, Repr. 1986, Nr. 4

Scan 2335: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 16. Januar 1805, Autograph

HCB Br 64

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Breitkopf & Härtel / 1805.01.16]
Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 16. Januar 1805. – Autograph
Wien, 16.01.1805. Eingang: 21.01.1805. – 1 Doppelblatt, 2 beschriebene Seiten, 1 Adressenseite. – Tinte ; 22,9 x 18,9 cm. – Dt.

Adresse von der Hand Kaspar Karls: "An Herrn / Breitkopf u Hartel / in / Leipzig [links:] über Prag"; Eigenhändige Datierung: "Wien am 16ten Jenner / 1805"; Bl. 2v am unteren Rand zwei durchgestrichene Zeilen, noch lesbar: "Die Wirkung auf mich - als ich ihnen [...] nachdem ich [...]"; Empfängervermerk: "1805 / 16 Jan / 21 / 30 Jan. [daneben:] Wien / L. v Beethoven"; Siegelreste

Textanfang: "So viel ich sehe, ist Mein von mir an Sie abgeschiktes Paquet noch nicht angekommen"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Fehlstellen auf Bl. 2 durch Öffnen des Siegels, ohne Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Louis Koch in Frankfurt a. M., Carl Meinert in Dessau (SBH)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven kündigt ein bereits abgeschicktes Paket mit den angebotenen Musikalien an (die Sinfonie op. 55 und die Klaviersonaten opp. 53 und 54). Die anderen angebotenen Werke würden später geliefert, da Beethoven derzeit nicht genügend gute Kopisten zur Verfügung habe.

Beethoven erwähnt, Fürst Lichnowsky werde sich wegen des Oratoriums an den Verleger wenden. Lobend hebt er hervor, Lichnowsky sei wirklich einer seiner treuesten Freunde und Beförderer seiner Kunst. (J.R.)

Nachweis: BGA 209. – KK 107. – And. 108. – SBH 92. – Unger Br 64

Scan 2234: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Josephine Deym, Wien, Ende April 1805, Autograph

HCB BBr 92

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Deym, Josephine / 1805.04]
Brief an Josephine Deym, Wien, Ende April 1805. – Autograph
Wien, 04.1805. – 1 Blatt, 1 Seite Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; ca. 15,5 x 26,3 cm. – Dt.

Adresse: "Pour / Madame / La Comtesse / Deym"

Textanfang: "Damit das liebste - was für mich auf der welt ist"

Eigenhändiges Schreiben, undatiert, ohne Unterschrift. Datierung nach BGA.

Durch Öffnen des Siegels obere Ecke beschädigt, ohne Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich seit 1949, Heinrich Eisemann in London, ca. 1948 in London erworben (lt. Briefen Kaznelson an Unger, 28.4.1957 und 8.1.1958 und Kaznelson an RA Dr. Müller, 11.8.1958); lt. Christian M. Nebehay (Das Glück auf dieser Welt. Erinnerungen, Berlin 1995, S. 204f.) von ihm im Auftrag der Familie Heller aus Prag an Bodmer verkauft

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven teilt Josephine Deym mit, er werde an diesem Abend nicht kommen, wohl aber am nächsten (in der Blüte ihrer Beziehung war Beethoven sehr häufig im Hause Deym zu Gast). Stattdessen besuche er zum Abschied seinen Freund Fürst Karl Lichnowsky, der die Stadt verlasse. Beethoven bittet außerdem um das Manuskript der Sonate op. 47, die er dem Fürst vorspielen möchte. (J.R.)

Nachweis: BGA 219. – And. 125. – SBH 168

Faksimile des Beethoven-Hauses: Schmidt-Görg, Ludwig van Beethoven. Dreizehn unbekannte Briefe an Josephine Gräfin Deym geb. v. Brunsvik, Bonn 1957, Repr. 1986, Nr. 8

Scan 5453: Go to the Digital Archive

Stephan von Breuning, Brief an Franz Gerhard Wegeler und an Eleonore Wegeler, Wien, Oktober 1806, Autograph, Fragment

W 129

Sammlung Wegeler

Breuning, Stephan von
[Briefe / Wegeler, Franz Gerhard / 1806.10]
Brief an Franz Gerhard Wegeler und an Eleonore Wegeler, Wien, Oktober 1806. – Autograph, Fragment
Wien, 10.1806. – 1 Blatt, 2 beschriebene Seiten. – Tinte ; 18,6 x 11 cm. – Dt.

Zweites Blatt eines Doppelblatts, eigenhändiges Schreiben mit Unterschrift. Datierung und Anrede nicht erhalten. Datum und Adressaten ergeben sich aus dem Inhalt des Schreibens: Beethoven weilte im Oktober 1806 für einen Monat in Gräz bei Fürst Lichnowsky; Wegeler zitiert die Beethoven-Stelle im "Nachtrag" (S. 12: "Stephan von Breuning schrieb mir").

Auf der zweiten Seite markierte Franz Gerhard Wegeler die Beethoven betreffende Stelle (s. u.) und datierte sie mit "October 1806". Wegeler zitierte die Stelle im "Nachtrag" (S. 12, Kapitel "Seine Vermögens-Umstände"). Rechts oben im Brieftext drei verschiedene "B"s mit roter und brauner Tinte: "b.", "B" [unterstrichen und durchgestrichen], "b" [untertrichen].

Provenienz: Familie Wegeler in Koblenz

Zugang: 1998, Dauerleihgabe der Julius-Wegelerschen-Familienstiftung

Elfter von zwölf Briefen und Brieffragmenten der Brüder Lorenz (genannt Lenz) und Stephan von Breuning, die sie zwischen 1795 und 1810 aus Wien in die Heimat Bonn sandten (W 119-130). Lorenz von Breuning (1776-1798), der jüngste der vier Geschwister von Breuning, studierte ab Herbst 1794 unter Franz Gerhard Wegelers Betreuung Medizin in Wien. Einer seiner Lehrer war der Chirurgieprofessor Johann Nepomuk Hunczovsky (1752-1798), bei dem auch Wegeler während seines früheren Wienaufenthalts studiert hatte und zu dem sich eine enge Freundschaft entwickelte. Stephan (1774-1827) und Christoph von Breuning (1773-1841) folgten ihrem Bruder am 26. Dezember 1795 nach Wien. Fünf Monate später, am 30. Mai 1796, kehrten Wegeler und Christoph nach Bonn zurück. Ein weiteres halbes Jahr später, Mitte Oktober 1796, übersiedelte Stephan nach Mergentheim, um eine Stelle bei der Regierung des Deutschen Ordens anzutreten. Lorenz blieb bis Herbst 1797 in Wien. Kaum nach Bonn zurückgekehrt starb er im April 1798, erst einundzwanzigjährig. Nachdem Stephan von Breuning im Mai 1801 ein zweites Mal kurz in Wien weilte, trat er im Januar 1803 eine Stelle im Kriegsministerium an und blieb in Wien. Viele, jedoch nicht alle Briefe und Fragmente enthalten Nachrichten über Beethoven. Auch die Vettern Andreas und Bernhard Romberg, die zum Bonner Freundeskreis gehörten, hielten sich um 1796 in Wien auf.

Breuning berichtet über Beethoven: "Beethoven ist bey Fürst Lichnowsky in Schlesien, und wird erst gegen Ende dieses Monats zurückkommen. Seine Verhältnisse sind jezt nicht die Besten, da seine Oper durch die Kabalen der Gegner selten aufgeführt worden ist, und ihm also fast nichts eingetragen hat. Seine Gemüthsstimmung ist meistens sehr melancholisch, und nach seinem Briefe hat der Aufenthalt auf dem Lande ihn nicht erheitert." (F.G.)

Literatur: Grigat, Die Sammlung Wegeler ..., Bonn 2008, Nr. E11

Nachweis: Grigat E11

Scan 2140: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Billet an Paul Bigot, Wien, möglicherweise Februar 1807, Autograph

HCB BBr 6

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Bigot, Paul / 1807.02]
Billet an Paul Bigot, Wien, möglicherweise Februar 1807. – Autograph
Wien, 02.1807? – 1 Blatt, 1 Seite Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 19,2 x 27,2 cm. – Dt.

Adresse: "Pour / Mr. de Bigot"

Textanfang: "Kaum bin ich zu Hause, So erhalte ich von meinem Verleger einen Brief"

Eigenhändiges Schreiben, undatiert, mit Unterschrift.

Datierung nach BGA.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Heinrich Eisemann in London (hschr. Käufer in Katalogauszug Sotheby's Z 7419), Sotheby's in London (Auktion 17.6.1947, Los 245), Sammlung Hill in London, Sotheby's in London, Albert Cohn in Berlin (Auktion 21.5.1894, "Werthvolle Autografen, Musik-Manuscripte und Kunstgegenstände aus verschiedenen berühmten Sammlungen", Los 176)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven bittet Paul Bigot, den Mann der Pianistin Marie Bigot, um Rücksendung der Klavierstimme des Tripelkonzerts op. 56, da der Verleger sie als Stichvorlage benötigt. Er verspricht, die Stimme bald zurückzugeben. Beethoven entschuldigt sich, wegen einer wichtigen Unterredung mit Fürst Lichnowsky die Bigots nicht besucht zu haben und erkundigt sich, um wieviel Uhr am folgenden Tag "S. und K." (vermutlich Schuppanzigh und Kraft) kämen. Bigots Frau sowie deren Schwester lässt er grüßen. Möglicherweise hat auch die Anzüglichkeit dieses Grußes an Marie Bigot ("küssen sie ihre Frau recht oft - Unrecht kann ich ihnen nicht darin geben") zur Verstimmung zwischen Paul Bigot und Beethoven im März 1807 beigetragen. (J.R.)

Nachweis: BGA 269. – KK 148. – And. 161. – SBH 67

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Oppersdorf, Franz von / 1808.11.01]
Brief an Franz von Oppersdorf in Troppau, Wien, am 1. November 1808. – Autograph, Kopie
Wien, 01.11.1808. – 1 Doppelblatt, 3 beschriebene Seiten, Adressenseite + 5 Beilagen. – Bleistift ; 20,9 x 17 cm. – Dt.

Datierung: "Vien am 1-ten Nowember 1088 [sic]"; Adresse: "An Graf Oppersdorf"

Textanfang: "Sie werden mich in einem falschen Lichte betrachten"

Durchgepauste Kopie eines eigenhändigen Briefes Beethovens, Original siehe Harvard College Library, Amy Lowell Collection.

Beilagen: Brief von F. v. Bodenstedt, Meiningen, 27.3.1875. - Brief von O. Lindner angeblich an Adolf Bernhard Marx, 19.3.1862 über Christoph Willibald Gluck und Merighettis Operntruppe in Hamburg 1748. - 2 Briefe eines Werner an B. Schreiber in Düsseldorf, Krefeld, 14. und 24.8.1831. - Handschrift (4 Blätter) von Paul Ernst zu Paul Weilands Übersetzung eines historischen Romans von Ginés Pérez de Hita, um 1900.

Provenienz: Katharian Braun, Seefeld-Hechendorf

Zugang: 10/2011, Geschenk

Beethoven hat die für den Grafen Oppersdorf bestimmte Sinfonie (op. 67) sowie eine weitere (op. 68) an eine andere Person verkauft, verspricht aber baldigen Ersatz (op. 60) und lädt den Grafen in seine Wohnung bei Fürst Lichnowsky und der Gräfin Erdödy ein. Verbunden mit einer Anspielung auf seine Auseinandersetzung mit Fürst Karl Lichnowsky im Herbst 1806 auf Schloß Grätz, Troppau, erwägt Beethoven, dem Ruf des Königs von Westfalen zu folgen und als Kapellmeister nach Kassel zu gehen. (F.G.)

Nachweis: BGA 340


© Beethoven-Haus Bonn
E-Mail: mailto:bibliothek@beethoven.de