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Ludwig van Beethoven, Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 28. Februar 1812, Autograph

HCB Br 99

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Breitkopf & Härtel / 1812.02.28]
Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 28. Februar 1812. – Autograph
Wien, 28.02.1812. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 23,5 x 18,9 cm. – Dt.

Adresse: "An Breitkopf / und Hertel / in / leipzig."; Absender: "Ludwig van Beethowen wohnhaft im / pascolatischen Hause auf / der MölkerBastey 1239."; Postvermerke; Siegelreste; Empfängervermerk: "1812 / d. 28. Februar / 6. März / 11. [daneben:] Wien / Beethoven"; Datierung: "Vien am 28ten Februar / 1812"

Textanfang: "Also im sachsen Lande sagt man so grob wie ein Tonkünstler, und dies wäre wircklich"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Breitkopf & Härtel in Leipzig

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven berichtet seinem Verleger enttäuscht, seine Hoffnungen auf eine Anstellung bei Erzherzog Rudolph hätten sich zerschlagen. Rudolph hatte 1811 das Vorrecht der Nachfolge auf die Position des Erzbischofs von Olmütz aus privaten Gründen ausgeschlagen (wahrscheinlich wollte er noch eine Zeit ohne die Bürde eines solchen Amtes genießen und seine Studien bei Beethoven fortführen). Beethoven hatte sich von der Karriere des Erzherzogs viel versprochen und gehofft, einen ebenso repräsentativen wie lukrativen Posten am erzbischöflichen Hof zu erhalten. Mit Rudolphs Absage brach für Beethoven auch die Hoffnung auf eine Besserung seiner finanziellen Lage zusammen.

Beethoven bittet um ein Exemplar von op. 83 und erkundigt sich nach dem Fortschritt der Ausgabe der Lieder aus Egmont (die bereits im Januar 1812 erschienen waren). Erneut bestellt er eine Ausgabe von Mozarts Requiem und Don Giovanni. Statt einem Honorar in klingender Münze hatte Breitkopf und Härtel dem Komponisten ein Kontingent Musikalien versprochen. Da der Musikalienhändler Traeg, der die Noten von Breitkopf und Härtel in Wien vertrieb, Beethovens Wunschpartituren jedoch nicht im Lager hatte (und offenbar auch nicht geliefert bekam), wandte sich Beethoven direkt an den Verlag in Leipzig.

Beethoven verspricht, die von dem Verleger geschickten Texte zu vertonen. Gleichzeitig erkundigt er sich, wann seine Messe op. 86 "den andächtigen Katholiken vorgelegt" werde. (J.R.)

Nachweis: BGA 555. – And. 351. – Unger Br 99. – SBH 132


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