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Ludwig van Beethoven, Brief an Joseph Karl Bernard, Wien, 12. April 1824, Autograph, Fragment

HCB Br 46

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Bernard, Joseph Karl / 1824.04.12]
Brief an Joseph Karl Bernard, Wien, 12. April 1824. – Autograph, Fragment
Wien, 12.04.1824. – 1 Blatt, 2 beschriebene Seiten. – Tinte ; 25,6 x 21 cm. – Dt.

Textanfang: "S. zeigt ihnen das geschenk des Königs von Frankr."

Eigenhändiger Brief, undatiert, fragmentarisch überliefert. Der Brief bestand ursprünglich aus einem Doppelblatt, das zweite Blatt wurde bis auf zwei Blattstümpfe ohne Text abgetrennt. Ohne Unterschrift. Datierung nach BGA.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Henrici & Liepmannssohn in Berlin (Auktion "Musiker-Autographen aus der Sammlung Wilhelm Heyer in Köln, IV, 23.2.1928, Los 25), Wilhelm Heyer in Köln, Sotheby's in London (Auktion 17.12.1909), Gilhofer & Ranschburg in Wien (Auktion XXVI vom 26./27.10.1908, "Autographen-Sammlung aus Wiener Privatbesitz [...]", Los 421), Franz Malota in Wien (Katalog 60, "Autographe von Beethoven und berühmten Persönlichkeiten", 1908, Los 17), Alexander Hajdecki (1907, siehe Vorwort Frimmel im Katalog 60 von Malota), Marika Bersuder, Mathilde Bernard

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven hatte von Ludwig XVIII., König von Frankreich, eine Medaille als Dank und Auszeichnung für das Subskriptionsexemplar der Missa solemnis op. 123 erhalten. Stolz berichtet er, die Medaille sei ihm zusätzlich zur regulären Bezahlung verliehen worden, was Beethoven zu Recht als große Ehre empfand. Er kündigt Bernard an, Schindler mit der Auszeichnung bei ihm vorbeizuschicken, damit er sich ein Bild mache und gebührend davon in der Zeitung berichte. Bernard war Chefredakteur der Wiener Zeitung, die tatsächlich Mitte April vom Gunstbeweis des französischen Königs berichtete.

Im weiteren Absatz, der nicht vollständig überliefert ist, bezieht sich Beethoven auf den Oratorientext "Der Sieg des Kreuzes", den Bernard für ihn geschrieben hatte. Beethoven wollte das Libretto nicht ohne umfangreiche Änderungen vertonen (auch Zeitgenossen berichten, der Text sei nicht gerade brillant gewesen). Seine Kritik wollte Beethoven jedoch nicht als grundsätzlich gegen Werk und Autor gerichtet wissen und fürchtet nun, Bernard habe ihn missverstanden. (J.R.)

Nachweis: BGA 1812. – KK 1150. – And. 1271. – SBH 63. – Unger Br 46

Scan 2678: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Franz Gerhard Wegeler in Koblenz, Wien, 7. Dezember 1826

W 21

Sammlung Wegeler

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Wegeler, Franz Gerhard / 1826.12.07]
Brief an Franz Gerhard Wegeler in Koblenz, Wien, 7. Dezember 1826
Wien, 07.12.1826. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten. – Tinte ; 25,3 x 20,1 cm. – Dt.

Datierung von der Hand des Neffen: "Wien am 7t 10br 1826"

Textanfang: "Welches Vergnügen mir dein, u. deiner Lorchen Brief"

Brief von der Hand des Neffen Karl geschrieben und datiert, eigenhändige Unterschrift.

Franz Gerhard Wegeler veröffentlichte den Brief (unter falschem Datum) in den "Biographischen Notizen" mit vier Anmerkungen (S. 49-52). Im originalen Brief selbst finden sich von seiner Hand zwei Haken am Rand, die ihm zur Markierung der späteren Anmerkungen 2 und 3 dienten.

Provenienz: Familie Wegeler, Koblenz

Zugang: 1998, Dauerleihgabe der Julius-Wegelerschen-Familienstiftung

Beethoven dankt seinem Freund Wegeler und dessen Frau Eleonore geb. von Breuning für deren Briefe (NE 55, BGA 2100 und NE 56, BGA 2101). Er entschuldigt seine späte Antwort (die Briefe wurden Ende 1825 geschrieben). Leider bringe er es oft nicht zuwege, seine Gefühle in Worte zu fassen. Im Kopf habe er eine Erwiderung schon fertig, sie zu formulieren gelinge ihm jedoch nicht. Da er krank sei, werde sich auch dieser Brief nur auf das Nötigste beschränken. (Zum Zeitpunkt des Schreibens, das er seinem Neffen diktierte, befand sich Beethoven bereits auf dem Krankenlager, von dem er nicht mehr aufstehen sollte.)

Beethoven geht auf Wegelers Frage ein, ob ihm die Veröffentlichung bekannt sei, in der er als natürlicher Sohn des Königs von Preußen angeführt ist. Er bestätigt dies, führt aber aus: "Ich habe mir aber zum Grundsatze gemacht, nie weder etwas über mich selbst zu schreiben, noch irgend etwas zu beantworten, was über mich geschrieben worden". Er überlässt es Wegeler, falsche Informationen richtig zu stellen und die "Rechtschaffenheit meiner Altern, u. meiner Mutter insbesondere, der Welt bekannt zu machen", wie Wegeler in seinem Schreiben angeboten hatte.

Sollte Wegelers Sohn (Julius Stephan) tatsächlich nach Wien kommen, verspricht Beethoven, sich seiner anzunehmen. Beethoven zählt dann seine bisherigen Auszeichnungen auf und verweist stolz auf die Medaille, die ihm der König von Frankreich anlässlich der Subskription der Missa solemnis (op. 123) hatte zukommen lassen. Auch die Widmung der 9. Sinfonie an den König von Preußen erwähnt er und verbindet damit die Hoffnung, vom König dafür einen Orden zu erhalten.

Obwohl bei schwacher Gesundheit, hofft Beethoven, noch einige große Werke zu schreiben. Er hat den Verleger Schott beauftragt, einige Musikalien an Wegeler zu schicken. Außerdem übersendet er einen Stich (von F. Dürck) nach dem Portrait Stielers mit eigenhändiger Widmung (W 26). (J.R.)

Literatur: Grigat, Die Sammlung Wegeler ..., Bonn 2008, Nr. D16. – Ladenburger, Beethoven und sein Bonner Freundeskreis, Bonn 1998, S. 63

Nachweis: BGA 2236. – KK 1426. – And. 1542. – Grigat D16


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