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Ludwig van Beethoven, Brief an George Thomson in Edinburgh, Wien, 19. Februar 1813, Erstschrift

HCB Br 258

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Thomson, George / 1813.02.19]
Brief an George Thomson in Edinburgh, Wien, 19. Februar 1813. – Erstschrift
Wien, 19.02.1813. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 24,9 x 20,6 cm. – Franz.

Adresse von der Hand Olivas: "Vienne / A Mons-eur George Thomson / Edinburgh"; Vermerk Thomsons: "19 February 1813 / (Recc.d 20 April) / Beethoven / Vienna / has composed Ritornelles & / Accompan-ts to 30 Irish / Airs, and got 90 ducats / in gold from Mes.rs Fries for / doing so on my account: / 3 copies sent - / And mentioning on what / terms he will compose / more Rit.s & Accomp-to &ce & ce".; Datierung von Olivas Hand: "Vienne ce 19 fevrier 1813."; Siegelrest

Textanfang: "J'ai reçu Vos trois lettres du 5 Aout, 30 Oct & 21 Dec a.p."

Brief von der Hand Olivas, datiert, eigenhändig von Beethoven unterschrieben. Es war in der Zeit üblich, die Musikalien und wohl auch Briefe nach Großbritannien in dreifacher Ausfertigung auf drei verschiedenen Postwegen zu schicken. Das zweite Exemplar des Briefes konnte nicht nachgewiesen werden, das dritte ("Triplicat" überschrieben) befindet sich in London, British Library (Add. Ms. 35264 fol. 84r-85v).

Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle auf Bl. 2, ohne Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Hermann Marcus in La Tour-de-Peilz (siehe Schreiben an Schiedermair, 18.4.1931, VBH 155 und Briefwechsel in VBH 258 d), Henrici & Liepmannssohn in Berlin (Auktion "Musiker-Autographen aus der Sammlung Wilhelm Heyer in Köln", IV, 23.2.1928, Los 16), Wilhelm Heyer in Köln, Karl Ernst Henrici in Berlin (Auktion 5, "Autographen. Bücher mit eigenhändigen Widmungen etc. Stammbücher.", 25.-27.1.1911, Los 763), V. A. Heck in Wien

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven bestätigt den Erhalt mehrerer Briefe von Thomson und ist erfreut, dass seine Kompositionen (62 Airs aus WoO 152-155, 158 bzw. op. 108) endlich angekommen sind. Er ist nicht bereit, die neun beanstandeten Werke umzuarbeiten, da jeder kleine Eingriff den Charakter einer Komposition verändere. Stattdessen liefert er grundlegend neue Kompositionen. Außer diesen neun hat er noch weitere 21 Kompositionen dem Verlagshaus Fries zur Übersendung an Thomson übergeben. Beethoven bestätigt für diese Werke den Empfang von 90 Dukaten.

Zu einzelnen Kompositionen, die sich auf dem Postweg befinden, merkt er verschiedene Details zu Ausführung und Druck oder auch zu seiner Vertonung an. Er ist erfreut, dass bei diesen Werken der Text den Melodien angepasst wird und nicht umgekehrt.

Bezüglich des Honorars ist Beethoven nicht zufrieden. Keinesfalls könne er mit dem gleichen Preis wie Haydn (der auch schon für Thomson Volkslieder vertont hatte) abgespeist werden, da seine Arbeit mit der Haydns nicht vergleichbar sei. Schließlich habe Haydn keine Ritornelle und Einleitungen verfasst und weder Duos noch Trios gesetzt, auch eine Violoncellostimme habe er nicht hinzukomponiert. Beethoven unterbreitet für verschiedene von Thomson gewünschte Auftragswerke seine Honorarvorstellungen. (J.R.)

Nachweis: BGA 623. – KK 365. – And. 405. – Unger Br 258. – SBH 444

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Ludwig van Beethoven, Brief an Nikolaus und Peter Joseph Simrock in Bonn, Wien, 14. März 1820, Autograph

HCB Br 226

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Simrock, Nikolaus / 1820.03.14]
Brief an Nikolaus und Peter Joseph Simrock in Bonn, Wien, 14. März 1820. – Autograph
Wien, 14.03.1820. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten. – Tinte ; 23,3 x 19,5 cm. – Dt.

Datierung: "Vien / am 14ten März."; Bl. 1r oben links von fremder Hand: "236"

Textanfang: "Ich erhielt gestern ihr schreiben, u. beantworte es heute - die 8 themata mit Variationen wie auch die Schottischen Lieder"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Jahreszahl ergänzt nach BGA.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Hans Simrock in Berlin (SBH)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven schlägt seinem Verleger Simrock in Bonn ein Copyright-Modell für die angebotenen Werke vor: Simrock könne die Variationen aus op. 107 und die Schottischen Lieder op. 108 für das europäische Festland zum Eigentum erhalten, nicht jedoch für die britischen Inseln, da dort schon Thomson die Rechte halte. Damit keinem der Verleger ein Nachteil durch die parallelen Ausgaben entstehe, werde vor der Veröffentlichung das Erscheinungsdatum festgelegt. Beethoven schildert seine guten Erfahrungen mit dem System und nennt Steiner und Artaria als Referenz. Beide Verleger hätten nach diesem Prinzip mit ihm zusammengearbeitet.

Er bestätigt das zugesagte Honorar von 130 Dukaten und bittet, es an Brentano zu überweisen. Die Abschriften der Werke würden dann im Gegenzug ebenfalls mit Brentanos Hilfe nach Bonn gelangen. Beethoven bittet um zügige Antwort, ob Simrock mit dem dargestellten Zeitplan für die Veröffentlichung einverstanden sei. Bezüglich des Plans für die Herausgabe seiner sämtlichen Werke und des Honorars für die Missa solemnis (Simrock hatte weniger geboten als Beethoven gefordert hatte) werde er sich in Kürze äußern. (J.R.)

Nachweis: BGA 1371. – KK 959. – And. 1012. – SBH 398. – Unger Br 226

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Ludwig van Beethoven, Brief an Sigmund Anton Steiner, Wien, Ende April 1820, Autograph

HCB Br 246

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Steiner, Sigmund Anton / 1820.04]
Brief an Sigmund Anton Steiner, Wien, Ende April 1820. – Autograph
Wien, 04.1820. – 1 Blatt, 1 Seite Brieftext, Rückseite nur Empfängervermerk. – Tinte ; 20,4 x 24,6 cm. – Dt.

Empfängervermerk von der Hand Haslingers: "Beethoven / April 1820"

Textanfang: "Ich wünschte wirklich, daß sie die 3 ouverturen herausgäben"

Eigenhändiges Schreiben, undatiert, mit Unterschrift. Datierung aufgrund des Empfängervermerks.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, J. A. Stargardt in Berlin (Katalog 292, "Autographen aus den Gebieten der Musik, sowie der darstellenden und bildenden Kunst", Mai 1929, Los 6), Karl Ernst Henrici in Berlin (Versteigerung CXLII, "Ludwig van Beethoven. Manuskripte - Briefe - Urkunden", 7.11.1928, Los 25), Robert Lienau in Berlin

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven bittet seinen Verleger Steiner darum, möglichst bald die Ouvertüren (op. 115 und Ouvertüren zu op. 113 und op. 117) herauszugeben, die Steiner bereits 1815 gekauft und bislang noch nicht verlegt hatte (op. 113 erschien 1823, op. 115 1825 und op. 117 erst 1826). Die Übersetzung der schottischen Lieder kündigt Beethoven in Kürze an. Steiner hatte die Volksliedbearbeitungen, die bei Thomson in Schottland erschienen waren, bereits 1817 gekauft. Sie sollten in Wien mit deutschem Text unterlegt erscheinen, mit dessen Übersetzung Johann Baptist Rupprecht beauftragt worden war (Rupprecht hatte allerdings keine besondere Eile). Beethoven hofft, nach Erscheinen des ersten Schwungs schottischer Lieder noch weitere (op. 108) veröffentlichen zu können.

1820 war Beethoven bei Steiner hoch verschuldet. Er beteuert, sich täglich um die Rückzahlung zu bemühen und bald das Darlehen abtragen zu können (Beethovens Verhältnis zu Steiner verschlechterte sich nicht zuletzt dieser Schulden wegen in den kommenden Jahren rapide; endgültig zurückzahlen konnte er den Betrag erst 1824). Vorab verspricht Beethoven Steiner schon eine Komposition als Zinsendienst, ein "Musikal. Interesse" (von einem solchen Geschenk ist in dieser Zeit jedoch nichts bekannt).

Zuletzt bittet er Steiner, seinen "Unteroffizier" (gemeint ist Steiners Angestellter Tobias Haslinger) am folgenden Tag morgens zu ihm zu schicken (wohl als Helfer für Beethovens Umzug nach Mödling). (J.R.)

Nachweis: BGA 1389. – KK 982. – And. 1022. – Unger Br 246. – SBH 426

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Ludwig van Beethoven, Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 24. Mai 1820, Autograph

HCB Br 229

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Simrock, Nikolaus / 1820.05.24]
Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 24. Mai 1820. – Autograph
Wien, 24.05.1820. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Leerseite. – Tinte ; 24,6 x 20,5 cm. – Dt.

Datierung: "Vien am 24ten May / 1820"; Bl. 1r oben links von fremder Hand: "519"

Textanfang: "Sie werden Hoffentlich den Brief erhalten haben, den ich ihnen von hier aus Unter der Adresse, welche sie mir angegeben"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Hans Simrock in Berlin (SBH)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven hofft, sein Brief vom 23. April sei angekommen (HCB Br 228, BGA 1384). Sicherheitshalber wiederholt er kurz den Inhalt: Er habe zwei Variationen (op. 107) mehr geschickt als vereinbart, ohne mehr Honorar zu verlangen. Das Manuskript liege bei Brentanos in Frankfurt bereit und er selbst warte seit geraumer Zeit auf sein Honorar. Die Lieder (op. 108) habe er einem anderen Verleger (Schlesinger in Berlin) verkauft, da Simrock kein Interesse geäußert hatte. (J.R.)

Nachweis: BGA 1392. – KK 976. – And. 1023. – Unger Br 229. – SBH 401

Scan 2648: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Billet an Franz Oliva, Wien, Ende September 1820, Autograph

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Oliva, Franz / 1820.09]
Billet an Franz Oliva, Wien, Ende September 1820. – Autograph
Wien, 09.1820. – 1 Blatt, 1 Seite Brieftext, 1 Leerseite. – Tinte ; ca. 12,5 x 19,5 cm. – Dt.

Textanfang: "Ich bitte um das Buch der Schottischen lieder"

Eigenhändiges Schreiben an Franz Oliva, der mit der Textunterlegung für die Schottischen Lieder op. 108 betraut worde war. Datierung nach BGA. Statt Unterschrift signiert Beethoven mit Noten.

Provenienz: Till Mengelberg, Hellmuth Friedenthal in Berlin (Urenkel Schlesingers)

Zugang: 1993, Kauf Till Mengelberg. – Erworben mit Unterstützung der Sparkassenstiftung zur Förderung rheinischen Kulturguts, Düsseldorf

Beethoven bittet Franz Oliva um das Buch der Schottischen Lieder, um es zusammen mit der Stichvorlage an den Verleger zu schicken. Oliva war mit der Unterlegung der englischen Texte der Lieder betraut. Da er nur langsam arbeitete, verzögerte sich die Versendung der Stichvorlage. (J.R.)

Nachweis: BGA 1412. – KK 1006. – And. 1065. – BBS 1

Scan 2470: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Adolph Martin Schlesinger in Berlin, Wien, 20. September 1820

HCB Br 210

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Schlesinger, Adolph Martin / 1820.09.20]
Brief an Adolph Martin Schlesinger in Berlin, Wien, 20. September 1820
Wien, 20.09.1820. – 1 Doppelblatt, 1 Seite Brieftext, 2 Leerseiten, 1 Adressenseite. – Tinte ; 23 x 21,5 cm. – Dt.

Adresse: "Wien / An die / Schlesinger'sche Kunst und Musick / Handlung / in / Berlin"; Postvermerke, Poststempel; Siegel; Empfängervermerk Schlesingers: "Wien d 20 Septbr 1820. / L.v. Beethoven / beantw. d. 11/11.20"; Datierung: "Wien den 20 Sept 1820"

Textanfang: "Ich versichere Sie daß mir der Betrag des auf Sie gezogenen Wechsels gehörig bezahlt wurde"

Brieftext von der Hand Olivas, Unterschrift von Beethoven, datiert.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Karl Ernst Henrici in Berlin (Versteigerung CIV, "Autographen Musik . Theater . Bildende Kunst, Literatur und Wissenschaft, Historische Autographen", 14./15.5.1925, Los 5; Versteigerung CVII, "Autographen aus den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst. Nachlaß des Herrn Geheimen Archivrates Dr. Gustav Könnecke, Marburg und anderer Besitz", 22./23.2.1926, Los 617; in der Auktion zunächst nicht verkauft)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven bestätigt Schlesinger den Erhalt des Honorars für opp. 108 und 109. Er entschuldigt seine verspätete Antwort und Lieferung der Werke mit Unpässlichkeit sowie mit Verzögerungen bei der Übertragung der englischen Texte. Die Sonaten (opp. 109, 110 und 111) verspricht er schneller zu liefern. Eine sei schon so gut wie fertig, die anderen bereits fieberhaft in Arbeit. Er kündigt an, sein Honorar für die beiden letztgenannten Sonaten unmittelbar nach dem Versand abzurufen.

Ohne erläuternden Kommentar klingt dieser Brief Beethovens wie ein alltäglicher Geschäftsbrief. In gewisser Weise ist er das auch: er enthält alle von Beethoven üblicherweise verwendeten Ausflüchte, Versprechungen und Hinhaltetaktiken. Zunächst die Lieder op. 108: Sie hätten schon viel früher fertig sein sollen. Ihre verspätete Lieferung entschuldigt Beethoven mit "anhaltender Unpäßlichkeit". Dass das nur eine Ausrede ist, belegen die Konversationshefte des betreffenden Zeitraumes, in denen Oliva Beethoven zu dieser kleinen Lüge ausdrücklich rät.

Auch bezüglich der Klaviersonaten opp. 109, 110 und 111 ist Beethoven nicht ehrlich. "Die erste ist fast bis zur Correctur ganz fertig", verspricht er Schlesinger zu op. 109 - und lügt. Schon am 28.6.1820, knapp drei Monate vorher, hatte er behauptet, die Sonate liege "schon fertig" bei ihm; vollendet hat er sie jedoch tatsächlich erst ein weiteres Vierteljahr später, im Dezember. Dabei hatte ihm Schlesinger ihm im Vertrauen auf baldige Ablieferung das Honorar für die Sonate bereits überwiesen. An opp. 110 und 111 "arbeite ich jezt ohne Aufschub", beteuert der Komponist. Auch das ist nicht die ganze Wahrheit: 1820 arbeitete Beethoven hauptsächlich an der Missa solemnis. Den Skizzen nach zu urteilen beschäftigte sich Beethoven mit seinen letzten Klaviersonaten überhaupt erst im Herbst und Winter 1821/22 - und hielt seinen Verleger weiter mit Ausreden hin. (J.R.)

Nachweis: BGA 1410. – And. 1033. – Unger Br 210. – SBH 374


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