Search for manuscripts

 
beethoven, ludwig / op. 123 / auffuehrung / aachen / niederrheinisches musikfest / plan
in the index subjects (in german)  
Scan 2463: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Ferdinand Ries in Bonn, Wien, 11. Februar 1825

HCB Br 202

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Ries, Ferdinand / 1825.02.11]
Brief an Ferdinand Ries in Bonn, Wien, 11. Februar 1825
Wien, 11.02.1825. – 1 Doppelblatt, 2 Seiten Brieftext, 1 Leerseite, 1 Adressenseite. – Tinte ; 25,9 x 21,5 cm. – Dt.

Adresse: "von Wien / An Herrn / Herrn Ferdinand Ries / berühmten Compositeur / in / Bonn / (am Nieder Rhein)."; Siegelrest; Postvermerke, Poststempel; Vermerk von Ries: "Beethoven"; darunter mit Rotstift: "5"

Textanfang: "Sie dringen so sehr auf Antwort, daß ich Ihnen diesem Augenblick bloß das Nöthigste sagen kann"

Brief von der Hand des Neffen Karl, ebenso die Adresse. Undatiert, von Beethoven eigenhändig unterschrieben und mit einem Nachsatz versehen. Datierung nach BGA.

Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle auf Bl. 2, ohne Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Leo Liepmannssohn in Berlin (Versteigerung 63, "Autographen von Musikern, Schriftstellern, Gelehrten, bildenden Künstlern, Schauspielern, historischen Persönlichkeiten und Naturforschern", 9.12.1932, Los 24), Catharina Franziska ("Kathinka") Rautenstrauch (Enkelin von Ries) in Eitelsbach bei Trier (Deiters in Vierteljahresschrift für Musikwissenschaft 4 [1888], S. 84f.)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven hatte bereits von Kirchhoffer erfahren, dass Ries nicht mehr in London ist. Die Sinfonie (op. 125) war von Kirchhoffer nach England gebracht worden. Beethoven sichert zu, die Sinfonie erst nach Ablauf der vereinbarten Eigentumsfrist der Philharmonischen Gesellschaft in London herauszubringen, selbst wenn es anders lautende Gerüchte gebe.

Er verspricht, die gewünschten Metronomangaben zu op. 85 zu liefern (dieses Versprechen hat er nicht gehalten). Beethoven schlägt Ries mehrere Werke zur Aufführung beim Niederrheinischen Musikfest in Aachen vor, worum ihn dieser offenbar gebeten hatte (Ries war Mitglied im Organisationskomitee des renommierten Festes). Beethoven bietet opp. 123, 124 und 125 sowie kleinere Orchester- und Chorwerke an, und fordert dafür 40 Carolinen. Er betont, dieses Angebot stamme nicht von ihm selbst, sondern "von denen, welche mich gern durch meine Noten aus meinen Nöthen retten wollen" (vermutlich seinen Neffen Karl und seinen Bruder Johann).

Er freut sich sehr, dass Ries in Godesberg ein Haus gekauft hat und beneidet ihn darum. Ries' Vater, bei dem Beethoven als Jugendlicher Musikunterricht hatte, lässt er von Herzen grüßen. (J.R.)

Nachweis: BGA 1935. – KK 1274. – And. 1351. – Unger Br 202. – SBH 352. – Hill Nr. 128


© Beethoven-Haus Bonn
E-Mail: mailto:bibliothek@beethoven.de