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beethoven, ludwig / op. 135
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Ludwig van Beethoven, Brief an Adolph Martin Schlesinger in Berlin, Gneixendorf, 13. Oktober 1826

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Schlesinger, Adolph Martin / 1826.10.13]
Brief an Adolph Martin Schlesinger in Berlin, Gneixendorf, 13. Oktober 1826
Gneixendorf, 13.10.1826. – 1 Blatt, 1 beschriebene Seite, 1 Adressenseite. – Tinte ; 24,8 x 21,3 cm. – Dt.

Adresse von der Hand des Neffen: "Herrn/ Herrn Schlesinger / in / Berlin"; Darunter von fremder Hand: "Aufgeber: L. v. Beethoven / Alser-Vorstadt, Schwarzspanninger / Haus."; Postalische Kürzel, Poststempel; Empfängervermerk Schlesingers: "Gneixendorff 13 October 26 / L. v. Beethoven / beantw den 11/11.26"; Datierung: "Gneixendorf am 13=t 8=br [1]826"

Textanfang: "Endlich kam ich dazu, mich hieher aufs Land zu begeben"

Brief von der Hand des Neffen Karl, datiert, mit Beethovens eigenhändiger Unterschrift.

Fehlstelle durch Öffnen des Siegels, mit Papier hinterlegt. Textverlust auf Bl. 1r.

Beiliegend eine englische Übersetzung des Briefes.

Provenienz: Hermann Josef Abs, Hans Schneider in Tutzing (Katalog 316, "Musikerautographen", 1990, Los 5), Sotheby's in London (Auktion 17./18.11.1988, "Music, Continental Manuscripts and Printed Books, Science and Medicine", Los 324)

Zugang: 1991, Kauf Hermann Josef Abs. – Erworben mit Unterstützung von: Stiftung Kunst und Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen, Bundesministerum des Innern

Miteigentümer: Bundesrepublik Deutschland

Beethoven schreibt seinem Verleger Schlesinger vom Landgut seine Bruders Johann, auf das er sich zur Erholung nach einem anstrengenden Sommer zurückgezogen hat. Auf dem Land fühle er sich sofort besser, "Abgestreift ist die Müdigkeit der Stadt". So verspricht er, bald das Quartett op. 135 abzuliefern. Auch sichert er zu, in Kürze etwas für Herrn Marx zu senden. Marx hatte um ein "kleines Liedchen" für die Berliner AMZ gebeten, offenbar hat Beethoven jedoch nie ein Lied geschickt.

Bezüglich der Märsche (wohl WoO 18-20 und 24) bittet Beethoven den Verleger noch um etwas Geduld. Auch diese Zusage hat er ganz offensichtlich nicht eingehalten.

Für die Gesamtausgabe seiner Werke (ein Plan, den Beethoven schon seit vielen Jahren verfolgte und unterschiedlichen Verlegern anbot) verlangt Beethoven von Schlesinger 4000 Dukaten. Mit Schlesingers Vorschlag, etwas über Beethoven in der Zeitung zu veröffentlichen, ist er einverstanden und hofft, dadurch könnten Gerüchte ausgeräumt werden.

Beethoven berichtet, ein Gesandter habe das Widmungsexemplar der 9. Sinfonie (op. 125) für den König von Preußen mitgenommen. Er erwarte die Aufnahme des Königs mit Spannung. Was die Oper betrifft, vertröstet Beethoven Schlesinger auf später. Schon im Frühjahr hatten beide ein Operprojekt für das Berliner königliche Theater erwogen, es wurde jedoch nicht umgesetzt. (J.R.)

Nachweis: BGA 2222. – BBS 1


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