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Schenker, Heinrich
[Briefe / Beethoven-Haus <Bonn> / 1913.12.09]
Brief an den Verein Beethoven-Haus Bonn, Wien, 9. Dezember 1913. – Autograph
09.12.1913. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, letzte Seite leer. – Tinte ; 22,4 x 14,5 cm. – Dt.

Datierung: Bl. 1v unten links: "Wien, 9. XII 1913". - Absenderadresse: Bl. 1v unten rechts: "... [Wien] / Reisnerstr. 38"

Textanfang: "Über Empfehlung des H. Prof. Dr. Schmidt"

Eigenhändiges Schreiben, datiert, mit Unterschrift. Adressat ist der "Hausfotograf" des Beethoven-Hauses.

Vermerke: Alter Bestand, vgl. VBH 304g

Der österreichische Musiktheoretiker und Komponist Heinrich Schenker (1868-1935) verfasste zwei Schreiben an den Fotografen und den zweiten Vorstandsvorsitzenden des Vereins Beethoven-Hauses Ferdinand August Schmidt (siehe BH 318 b), um Reproduktionen der Autographe von Beethovens Klaviersonaten op. 111, op. 27 Nr. 2 und op. 28 und eine Genehmigung für ihre Benutzung zu erhalten.

Text: "Über Empfehlung des H. Prof. Dr. Schmidt, des 2. Vorsitzenden des Beethoven-Hauses, ersuche ich Sie, für eine von mir zu veranstaltende Neuausgabe von Beethoven's Sonaten, zunächst das Autograph des 1. Satzes aus op. 111 (laut Katalog aus dem J. 1911 in Schaukasten IV) photographisch aufzunehmen. In einem gleichzeitig an H. Prof. Dr. Schmidt abgesandten Briefe bat ich ihn, seine Erlaubnis auch auf die beiden andern Klaviersonaten: op. 27, No 2 (16 Blatt in Schaukasten Nr. IX[)] u. op. 28, Ddur, (24 Blatt in Kasten VII) auszudehnen. Ich will hoffen, daß Ihnen nichts in den Weg gelegt wird, die hier genannten 3 Werke aufzunehmen. Für alle Fälle, ob nur op. 111 oder auch op. 27 u 28 mitphotographirt werden, ersuche ich Sie, die Werke blos weiß auf schwarz zu halten, da ich sie lediglich zum Studieren für die Ausgabe, u. nicht etwa als facsimile oder dgl. brauche. Ich habe zahllose Blätter weiß auf schwarz bereits aus der Kgl. Bibliothek in Berlin, aus Privatsammlungen in Wien, Frankfurt etc. u. habe damit für meine Zwecke bessere Erfahrungen gemacht, als mit wirklichen Photographien, die bald nachdunkeln u. meistens fast das 5-fache kosten. Ich brauche die Blätter nur eineinzigesmal, eben zum Studieren. Wollen Sie die Freundlichkeit haben, mir die 9 + 16 + 24 Blätter (in Summa 49) ehebaldigst per Nachnahme zukommen zu lassen, da ich sie wegen der befristeten Arbeiten dringend anzuschauen habe. Mit ausgezeichneter Hochachtung Dr. Heinrich Schenker PS. Beiliegend eine Probe, die ich bei Gelegenheit Ihrer Sendung zurückerbitte!" (F. G.)

Schenker, Heinrich
[Briefe / Beethoven-Haus <Bonn> / 1913.12.09]
Brief an den Verein Beethoven-Haus Bonn, Wien, 9. Dezember 1913. – Autograph
09.12.1913. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, letzte Seite leer. – Tinte ; 22,4 x 14,5 cm. – Dt.

Datierung: Bl. 2r unten links: "9. XII. 1913". - Aufschrift von Ferdinand August Schmidt, Absenderadresse: Bl. 1r oben: "Wien III Reisnerstr. 38 / Dr. H. Schenker"

Textanfang: "Indem ich Ihnen für Ihre freundlichen Zeilen herzlichst danke"

Eigenhändiges Schreiben, datiert, mit Unterschrift. Adressat ist der zweite Vorstandsvorsitzende des Vereins Beethoven-Haus Ferdinand August Schmidt (siehe BH 318 a).

Vermerke: Alter Bestand, vgl. VBH 304g

Der österreichische Musiktheoretiker und Komponist Heinrich Schenker (1868-1935) verfasste zwei Schreiben an den Fotografen (siehe BH 318 a) und den zweiten Vorstandsvorsitzenden des Vereins Beethoven-Hauses Ferdinand August Schmidt, um Reproduktionen der Autographe von Beethovens Klaviersonaten op. 111, op. 27 Nr. 2 und op. 28 zu erhalten. Er möchte die Werke edieren und Beethovens Unterscheidung von Staccato-Punkten und -Strichen studieren. Mit dem Brief übersandte Schenker seine Publikation "Beethovens neunte Sinfonie" (Wien, 1912) als Geschenk (siehe Bibliothek, Nm 41 op. 125 / 1912 Schenk).

Text: "Indem ich Ihnen für Ihre freundlichen Zeilen herzlichst danke, erlaube ich mir mitzuteilen, daß ich mich gleichzeitig an den von Ihnen vorgeschlagenen Hausphotographen selbst wende, damit er die Aufnahmen besorge. Doch möchte ich Sie bitten, mir bei dieser Gelegenheit nicht nur die Aufnahmen von op. 111, sondern auch die der beiden andren im Beeth.Haus vorliegenden Klaviersonatenmanuscripte ("Mondscheinsonate" u. Son. Ddur) zu gestatten! Das Studium der vielen hundert Skizzenblätter, die ich in photographischer Reproduction aus der Kgl. Bibliothek (Berlin) besitze, sowie [g] Autographe haben mich nämlich gegen Nottebohms Schlüsse u. Mitteilungen in seiner sonst nicht hoch genug zu schätzenden "Beethoveniana" etwas skeptisch gemacht u. gerne möchte ich, so 3 B. [Beispiele] in Bezug auf die Frage der [Zeichen für Bögen] u. der cresc.-Notierung auf Grund der Autografie ertasten, um schon in op. 110 eine etwaige Änderung in der Praxis gegenüber der ersten Epoche feststellen zu können. Bei uns in Wien liegt ja nur der 1. Satz der "les adieux"-Sonate, aber kein Autograph aus früherer Zeit. (Sehr wichtig ist auch die Unterscheidung von [Zeichen für Staccato-Punkt], [Zeichen für Staccato-Strich], die B. machte, die aber die Herausgeber ignorieren. (Und da interessiert es mich begreiflicherweise zu sehen, wann diese Praxis begann). Um Ihnen die Mühe zu ersparen, mir noch einmal Ihre gütige Erlaubnis auch für die photographischen Aufnahmen der beiden anderen Sonaten zu erteilen, nehme ich die mir schon so liebenswürdig erteilte Erlaubnis als prolongiert an u. erlaube mir daher, dem Photographen den Auftrag gleich in dem Umfang 3 Werke zu geben. Habe ich Ihren Willen richtig gedeutet, so wird ja der Ausführung nichts im Wege stehen. Sollten Sie aber Ihre Erlaubnis blos auf [op.] 111 beschränken wollen, so haben Sie es in der Macht, mir das eine Manuscript zur Verfügung zu stellen. Für jeden Fall gebe ich dem Photographen die Anweisung (unter Beilage), die Aufnahmen "weiß auf schwarz" (also ohne "Platten"!) zu machen. Zum Beschluß erlaube ich mir mitzuzuteilen, daß ich zu Ihren Händen das Exemplar meiner Monographie über die "IX Sinfonie" für das Beethoven-Haus übersende. Möge es auch dort das Zeugnis dafür ablegen, daß es nicht nur geboten, sondern auch möglich ist, sich dem Genie in der Kunst wirklich zu nähern, also anders, als man es bis heute getan! Für all Ihre persönliche Liebenswürdigkeit u. Mühewaltung wollen Sie meinen herzlichsten Dank entgegennehmen! Mit vorzüglichster Hochachtung Ihr sehr ergebener Dr. Heinrich Schenker" (F. G.)


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