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Ludwig van Beethoven, Billet an Nikolaus Zmeskall, Wien, 13. November 1802, Autograph

HCB Br 268

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Zmeskall, Nikolaus / 1802.11.13]
Billet an Nikolaus Zmeskall, Wien, 13. November 1802. – Autograph
Wien, 13.11.1802. – 1 Blatt, 1 Seite Brieftext, 1 Leerseite. – Tinte ; 18,5 x 22,7 cm. – Dt.

Empfängervermerk Zmeskalls am unteren Rand: "13. 9br 1802"

Textanfang: "sagen sie ihre Musik bey förster ganz ab, es ist nicht anders zu machen"

Eigenhändiges Schreiben, undatiert, ohne Unterschrift. Datierung aufgrund des Empfängervermerks.

Beiliegend ein alter Umschlag, von fremder Hand beschriftet: "Handschrift Beethoven / 1802."

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, V. A. Heck in Wien, Josef Hüttenbrenner in Wien (SBH)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven bittet seinen Freund Zmeskall, seine Musik bei Emanuel Förster abzusagen (dort wurden regelmäßig Quartette gespielt), und statt dessen am folgenden Tag früh bei Zmeskall zu proben und anschließend bei Beethoven zu musizieren. Er verabschiedet sich mit "addio vortrefflicher plenipotentarius Regnis Beethovensis".

In einem Zusatz meldet er, "die Spizbuben" seien "durch ihr[e] eigne Hand eingekerkert worden". Damit spielt er auf den Streit mit Artaria an, aus dem er erfolgreich hervor gegangen war. Artaria hatte einen Raubdruck seines Quintetts op. 29 angefertigt, das Beethoven jedoch bereits nach Leipzig an Breitkopf & Härtel verkauft hatte. Nach längerer Auseinandersetzung hatte sich Artaria schließlich schriftlich verpflichtet, seinen unrechtmäßigen Stich nicht vor der Leipziger Originalausgabe auf den Markt zu bringen. (J.R.)

Nachweis: BGA 111. – KK 68. – And. 64. – Unger Br 268. – SBH 473

Scan 2329: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Breitkopf und Härtel in Leipzig, Wien, 13. November 1802, Autograph

HCB Br 57

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Breitkopf und Härtel / 1802.11.13]
Brief an Breitkopf und Härtel in Leipzig, Wien, 13. November 1802. – Autograph
Wien, 13.11.1802. – 1 Doppelblatt, 1 Einzelblatt, 6 Seiten Brieftext; 1 Umschlagblatt, 1 Adressenseite, Umschlagrückseite leer. – Tinte ; 22,6 x 18,5 cm, Umschlag ca. 24 x 28 cm. – Dt.

Adresse: "An Breitkopf / und Härtel / in / Leipzig"; Datierung: "Vien am 13ten November. / 1802"; Postvermerke, Poststempel; Siegelreste

Textanfang: "Ich eile ihnen nur das Wichtigste zu schreiben - wissen sie also, daß die Erzschurken Artaria"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift, auf beiliegendem Blatt eine mit "Revers" überschriebene Bestätigung, dass der Raubstich von op. 29, den Artaria angefertigt hatte, frühestens 14 Tage nach Erscheinen der Originalausgabe von Breitkopf und Härtel in den Handel gebracht wird.

Umschlag beim Öffnen des Siegels beschädigt, ohne Textverlust.

Beiliegend zwei moderne Umschlagmappen.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Breitkopf & Härtel in Leipzig

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven berichtet seinem Leipziger Verleger, wie er die Gefahr eines Nachstichs des Quintetts op. 29 abgewendet hat. Der Widmungsträger des Quintetts, Graf Fries, hatte das Werk mit sechsmonatigem Alleinbesitz erhalten. Erst nach Ablauf dieser Frist durfte Beethoven darüber verfügen und verkaufte es im Frühjahr 1802 an Breitkopf und Härtel in Leipzig. Ungefähr gleichzeitig hatte sich der Wiener Verleger Artaria (ohne Beethovens Wissen und Billigung) eine Abschrift des Quintetts von Graf Fries erbeten und daraus einen Stich angefertigt. Im Herbst 1802 standen beide Ausgaben kurz vor dem Erscheinen. Beethoven hatte natürlich kein Interesse an der Herausgabe eines Wiener Stichs, den er weder Korrektur gelesen noch verkauft hatte.

Beethoven berichtet Breitkopf und Härtel im Detail, wie die Verhandlungen zwischen Artaria, dem Grafen Fries und ihm selbst mit Unterstützung eines Freundes und seines Bruders Kaspar Karl verlaufen waren. Das Ergebnis war ein schriftlicher Vergleich, der Artaria verpflichtete, den Raubstich zurückzuhalten und erst 14 Tage nach Erscheinen der Leipziger Originalausgabe in den Handel zu bringen. Beethoven fügt eine Abschrift dieses Vertrages bei. (J.R.)

Nachweis: BGA 110. – SBH 85. – KK 67. – And. 63. – Unger Br 57

Scan 2541: Go to the Digital Archive

Kaspar Karl van Beethoven, Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 5. Dezember 1802, Autograph

HCB Br 299

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Kaspar Karl van
[Briefe / Breitkopf & Härtel / 1802.12.05]
Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 5. Dezember 1802. – Autograph
Wien, 05.12.1802. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten. – Tinte ; 24 x 18,3 cm. – Dt.

Registraturvermerk Bl. 1r unten, auf dem Kopf stehend: "1802 / Xbr / - / 11 [daneben:] Wien / L [korrigiert in:] C v Beethoven"; Datierung: "Wien 5 Xber [1]802"

Textanfang: "Sie haben an meinen Bruder einen Brief geschrieben, der allenfals [!] an einen Schulknaben"

Eigenhändiger Brief, datiert, mit Unterschrift.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Karl van Beethoven schreibt dem Verleger Härtel in Leipzig in Geschäftsangelegenheiten seines Bruders Ludwig. Zentraler Gegenstand des Briefes ist die Auseinandersetzung um die Herausgabe des Quintetts op. 29, Artarias illegalen Nachstich und die Reaktionen Beethovens und Härtels in ihrer Korrespondenz.

Zum Hintergrund: Beethoven hatte sein Streichquintett op. 29 dem Grafen Moritz von Fries gewidmet und es ihm für ein halbes Jahr zur exklusiven Verfügung überlassen. Nach Ablauf der Frist war vereinbart, dass der Komponist darüber nach Belieben verfügen und es verkaufen könne. Ohne Beethovens Wissen gelangte das Manuskript von Fries allerdings zu Artaria, der es stach. Zum gleichen Zeitpunkt hatte Beethoven das Quintett jedoch an Breitkopf und Härtel verkauft, die eine rechtmäßige Ausgabe veranstalten wollten. Das Problem liegt auf der Hand: zwei Verleger bringen zur selben Zeit das gleiche Werk heraus, nur einer davon ist rechtmäßiger Eigentümer. Beethoven verhandelte mit Artaria, dieser lenkte ein und verpflichtete sich schließlich, das Erscheinen der Leipziger Originalausgabe abzuwarten und erst zwei Wochen danach mit seinem Nachstich herauszukommen.

Karl van Beethoven schreibt an Härtel als Reaktion auf einen Brief Härtels an seinen Bruder Ludwig, der noch vor der Einigung mit Artaria geschrieben worden war. Härtel wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht - sein Verlagsrepräsentant Griesinger in Wien berichtete erst kurz darauf die Zusammenhänge -, dass Beethoven völlig unschuldig an der Misere mit dem Raubstich war. Härtel hatte sich in recht grobem Ton über Artarias Machenschaften beschwert, in die er Beethoven mit einbezog. Karl stellt sich auf die Seite seines Bruders und verteidigt diesen (wie auch wenige Tage darauf Griesinger, der die ganze Geschichte bei Härtel klar stellte).

Karl stellt zunächst die Modalitäten seines Bruders beim Verkauf eines Werkes dar: der Widmungsträger (der für die Widmung bezahlt hatte), erhält das Werk exklusiv für ein halbes oder ganzes Jahr, darf es aber nicht weiter geben. Nach Ablauf der Frist erlangt der Komponist die Rechte zur freien Verfügung zurück. So sei der Fall auch bei Graf Fries gewesen. Nur durch die Niedertracht Artarias sei das Manuskript aus den Händen gegeben worden (Fries wusste selbst nichts von dem Deal, ein angestellter Musiker hatte es dem Wiener Verleger überbracht).

Karl sichert Härtel Genugtuung zu, um die sich auch Fries bemühe. Er habe dem Brief das von Artaria unterzeichnete "Revers" zur Kenntnisnahme beigelegt (nicht erhalten), damit Härtel erkenne, dass der Konflikt beigelegt sei und er zu seinem Recht komme (das sog. Revers war Artarias Verpflichtung, erst zwei Wochen nah der Originalausgabe mit seinem Raubdruck zu erscheinen).

Mehrfach bemängelt Karl van Beethoven Härtels ruppigen Ton gegenüber seinem Bruder, der eines Künstlers nicht würdig sei. Ludwig sei darüber außerordentlich verärgert gewesen. Abgesehen von der Unhöflichkeit, die einer Besänftigung bedürfe, sei sein Bruder schon deshalb unschuldig, weil er selbst, Karl, alle seine Geschäft führe. (J.R.)

Nachweis: Unger Br 299. – BGA 119

Scan 2543: Go to the Digital Archive

Kaspar Karl van Beethoven, Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 12. Februar 1803, Autograph

HCB Br 302

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Kaspar Karl van
[Briefe / Breitkopf & Härtel / 1803.02.12]
Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 12. Februar 1803. – Autograph
Wien, 12.02.1803. – 1 Doppelblatt, 2 Seiten Brieftext, 1 Leerseite, 1 Adressenseite; 1 Zettel mit 1 beschriebener Seite, 1 Leerseite; 1 Zeitungsausschnitt. – Tinte ; 24 x 19 cm; Zettel ca. 6 x 17,4 cm. – Dt.

Datierung: "Wien am 12 Feb [1]803"; Registraturvermerk Bl. 2v: "1803 / d. 12 Febr / - / [durchgestrichen:] 22 März [gilt:] 0 [daneben:] Wien / C. v Beethoven"; Adresse: "A Monsieur / Monsieur Breitkopf u Härtel / à / Leipsic / über Prag"; Siegelrest

Textanfang: "Zu unserer Freude hat Mollo das Quintett bis jetz noch nicht angekündigt"

Eigenhändiger Brief, datiert, mit Unterschrift.

Auf beiliegendem Zettel stehen die Angaben zur Widmung der Variationen opp. 34 und 35.

Außerdem liegt dem Brief ein Ausschnitt aus der Wiener Zeitung Nr. 7 vom 22.1.1803 mit einer Anzeige Beethovens bei, in der er vor den Nachdrucken seines Quintetts op. 29 warnt und die Ausgabe Breitkopf & Härtels als die einzig rechtmäßige bezeichnet.

Auf Bl. 2 unten Fehlstelle, ohne Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Karl van Beethoven berichtet dem Verleger Härtel in Leipzig über den Stand der Dinge, was Artarias Nachdruck und Vertrieb von op. 29 durch diverse Wiener Musikalienhändler betrifft. Karl berichtet voller Genugtuung, er habe bei der Hofstelle ein Dekret erwirkt, welches solche Raubdrucke in Zukunft verhindere (ein solches Dekret ist nicht bekannt).

Karl erwähnt, sein Bruder Ludwig sei nun beim Theater an der Wien angestellt: "er schreibt eine Oper, und hat das Orchester unter sich, kann dirig[ir]en wenn es nöhtig ist, weil für alle Tage schon ein Direktor da ist. Er hat die Oberdirektion deswegen mehrenteils genommen damit er ein Chor für seine Musick hat." Die Oper, von der Karl berichtet, war zwar schon ein festes Projekt, allerdings ist zweifelhaft, ob Beethoven im Februar bereits ein Libretto in Händen hielt und die Kompositionsarbeit schon begonnen hatte. Erst zum Jahresende 1803 arbeitete er sicher an Emanuel Schikaneders Libretto "Vestas Feuer", das er nur wenige Monate später wegen seiner minderen Qualität zugunsten des "Fidelio" aufgab.

Schließlich gibt Karl Widmungsträger der Variationen opp. 34 und 35 an. (J.R.)

Nachweis: Unger Br 302. – BGA 127


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