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Ludwig van Beethoven, Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, Ende Mai/Anfang Juni 1803, Autograph

HCB Br 60

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Breitkopf & Härtel / 1803.05.-06.]
Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, Ende Mai/Anfang Juni 1803. – Autograph
Wien, 05.-06.1803. Eingang: 01.07.1803. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten. – Tinte ; 17,2 x 11 cm (ursprüngliches Format). – Dt.

Empfängervermerk auf 1. Seite oben: "1803 im Juny / - / 1 Jul [daneben:] Wien / L v. Beethoven"

Textanfang: "Ich werde wohl immer ein sehr unordentlicher Korrespondent von ihnen bleiben"

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, undatiert. Datierung nach BGA. Anrede "P.S.", welches Beethoven im Sinne von "P.P." verwendete.

Beiliegend moderne Umschlagmappe, u.a. mit einem Vermerk Hugo Riemanns zur Datierung des Briefes.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Breitkopf & Härtel in Leipzig

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven erkundigt sich bei dem Leipziger Verleger, ob der Brief seines Bruders angekommen sei, der die Korrekturen zur Nägeli-Ausgabe von op. 31 erwähnt. Beethoven kündigt an, das zu veröffentlichende Fehlerverzeichnis in wenigen Tagen loszuschicken. Der Züricher Verleger Hans Georg Nägeli hatte die Sonaten op. 31,1 und 2 in seinem "Répertoire des Clavecinistes" veröffentlicht, allerdings so fehlerhaft, dass Beethoven vor Wut schäumte und eine neue Ausgabe anstrebte (die dann bei Simrock erschien). Breitkopf und Härtel sollten in der von ihnen herausgegebenen Allgemeinen musikalischen Zeitung eine Anzeige schalten, die auf die vielen Fehler der Nägeli-Ausgabe hinweisen sollte. Diese Anzeige ist jedoch offenbar nicht veröffentlicht worden.

Gerade die Erfahrung mit Nägeli veranlasst Beethoven, wiederholt Breitkopf und Härtel um Korrekturfahnen der Variationen opp. 34 und 35 zu bitten, da er auch hier Fehler vermutet: "da sie meine Variationen nach meinem Manuscript gestochen haben, so fürchte ich mich auch immer, daß da sich viele Fehler möchten eingeschlichen haben, (...) es ist eine so aüßerst unangenehme Sache, ein sonst schön gestochenes Werk voller Fehler zu sehen, besonders für den Autor". Außerdem hat Beethoven noch ein Änderungswunsch für das Titelblatt von op. 35 (er möchte sein Ballett Prometheus op. 43 als Ursprung des Themas vermerkt haben). Gegebenenfalls ist er sogar bereit, die Kosten für einen Neustich des Titels zu übernehmen. (J.R.)

Nachweis: BGA 140. – KK 83. – And. 79. – SBH 88. – Unger Br 60


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