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Ludwig van Beethoven, Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 4. Februar 1810, Autograph

HCB Br 85

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Breitkopf & Härtel / 1810.02.04]
Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 4. Februar 1810. – Autograph
Wien, 04.02.1810. – 1 Doppelblatt, 1 (kleineres) Einzelblatt, 6 Seiten Brieftext. – Tinte ; Doppelblatt 23 x 18,1 cm, Einzelblatt 13,4 x 18,1 cm. – Dt.

Empfängervermerk auf Bl. 1r: "1810 / 4 febr / - 21 [daneben:] Wien / Beethoven"; Datierung: "Vien am 4ten / Februar 1810"

Textanfang: "Ich hoffe Sie Werden den Wechsel Von 500 fl., welchen sie mir geschikt, schon wieder zurückerhalten haben"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Beiliegend eine moderne Umschlagmappe.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Karl Ernst Henrici in Berlin (Versteigerung LXXVII, "Autographen", 19.-21.6.1922, Los 463; Versteigerung LXXVI, "Autographen. Musiker, Schauspieler und Sänger, Bildende Künstler", 24./25.4.1922, Los 32), Henrici & Liepmannssohn in Berlin (Versteigerung LXXVI, "Autographen[.] Musiker, Schauspieler und Sänger, Bildende Künstler", 24./25.4.1922, Los 32), Breitkopf & Härtel in Leipzig (1910: nur 1. Teil des Briefes), E. Keil in Leipzig (noch 1867: 2. Teil des Briefes)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven schreibt seinem Verleger in Leipzig. Er bittet um Nachricht, ob der von ihm zurückgesandte Wechsel bereits angekommen sei. Seine Gesundheit habe sich gebessert, sei aber wegen der kriegsbedingten schlechten Versorgung noch nicht ganz fest ("wir werden mit schlechten Lebensmitteln versehen, und müßen unglaublich zahlen"). Beethoven kündigt die Texte für das Oratorium op. 85 und die Oper op. 72 an. Bei der Messe op. 86 würde er es begrüßen, wenn der Text in lateinisch und deutsch abgedruckt würde. Auch wünscht er, die Orgelstimme nach einer anderen Art herauszugeben als bisher, falls sie nicht schon gestochen sei, und verspricht, dazu eine Abschrift zu liefern.

Beethoven bietet dem Verleger folgende Werke zur Veröffentlichung an: Klavierfantasie op. 77, Chorfantasie op. 80, Klaviersonaten op. 78, op. 79 und op. 81a, die Variationen op. 76, Lieder op. 75 und op. 82, Klavierkonzert op. 73 und das Quartett op. 74. Er verlangt dafür ein Gesamthonorar von 1.450 Gulden Konventionsmünze.

Beethoven bittet Härtel, beim Oratorium zu kontrollieren, ob bei den von ihm aufgelisteten Teilen die Posaunen-, Pauken- oder Trompetenstimmen vorhanden seien. Anderenfalls ließe er sie erneut kopieren.

Beethovens Bruder hatte dem Verlag ein Lied (WoO 137) geschickt. Beethoven überlässt Breitkopf und Härtel die Rechte, bittet jedoch im Gegenzug um ein Exemplar von Bechsteins Vogellexikon, mit welchem er einem Freund eine Freude machen wolle. Außerdem bittet er um eine schriftliche Bestätigung, dass er berechtigt sei, die in Kommission bei Traeg und im Industriekontor verkauften Breitkopf und Härtel-Ausgaben kostenfrei (als Ausgleich für Honorarzahlungen) zu beziehen. Schließlich beklagt sich Beethoven erneut über seine Gesundheit und die schlechte Zahlungsmoral Fürst Kinskys, der seinen Teil der vertraglich festgesetzten Rente Beethovens noch nicht beglichen hatte. (J.R.)

Nachweis: BGA 423. – KK 226. – And. 245. – SBH 116. – Unger Br 85


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