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Scan 2684: Go to the Digital Archive

Sebastian Rau, Brief an Ignaz Moscheles in London, Wien, 17. März 1827, Autograph

W 31

Sammlung Wegeler

Rau, Sebastian
[Briefe / Moscheles, Ignaz / 1827.03.17]
Brief an Ignaz Moscheles in London, Wien, 17. März 1827. – Autograph
Wien, 17.03.1827. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten. – Tinte ; 22,5 x 18,2 cm. – Dt.

Eigenhändige Datierung: "Wien den 17 März 1827."

Textanfang: "Nach einer sehr bedeutenden Augenentzündung"

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, datiert.

Bemerkungen und Markierung von Moscheles: Bl. 1r unten: "Ich habe jedoch viele Beweise welche Theilnahme Beethovens gefahrvoller / Zustand damals in Wien erregt hat, und daß viele seiner Verehrer ihm mit Hilfe / u Trost entgegen geeilt hätten, wenn seine Zurückgezogenheit den Zutritt zu ihm oder seinen nächsten Umgebungen nicht zu sehr erschwert hätte." Oben rechts quer: "N=o 3". Markierungsstrich vor dem Absatz "Dein Schreiben, welches ich zugleich..."

W 27 bis W 42 in Mappe (Beschreibung siehe W 27).

Provenienz: Familie Wegeler in Koblenz, von Carl Wegeler am 17./18. November 1911 bei Leo Liepmannssohn in Berlin erworben (Auktion 39, 17./18.11.1911, "Autographen-Sammlung Iganz Moscheles und Reserve Alfred Bovet bestehend zum größten Teil aus wertvollen Musikmanuskripten und Musikerbriefen", Los 5)

Zugang: 1998, Dauerleihgabe der Julius-Wegelerschen-Familienstiftung

Beethoven hat die Philharmonische Gesellschaft in London um finanzielle Unterstützung gebeten, da er wegen seiner schweren Krankheit arbeitsunfähig war. Sebastian Rau, Erzieher beim Bankier Eskeles und mit der Übergabe des Geldes der Gesellschaft an Beethoven beauftragt, ist verwundert, dass er als Wiener aus London von der schweren Krankheit des berühmten Beethoven erfahren muss. Rau bestätigt den Erhalt der 100 Pfund, die die Philharmonische Gesellschaft für Beethoven überweisen ließ. Beethoven sei sehr gerührt gewesen, als er die Nachricht von der finanziellen Hilfe erhielt: "Es war herzzerreißend ihn zu sehen, wie er seine Hände faltete und sich beynahe in Thränen der Freude und des Dankes auflöste. Wie belohnend und beseligend wäre es für Euch - ihr großmüthigen Menschen gewesen, - wenn Ihr Zeugen dieser höchst rührenden Scene hättet seyn können!"

Beethovens Gesundheitszustand ist unverändert schlecht. Sein Arzt, Johann Baptist Malfatti, sieht kaum eine Chance auf Heilung. Nachdem Beethoven von dem Geldgeschenk erfahren hat, ging es ihm in der folgenden Nacht kurzfristig besser. Beethovens Pflege ist durch zuverlässiges Hauspersonal gesichert. Auch Anton Schindler kümmert sich regelmäßig um den Kranken, erledigt seine Korrespondenz und finanzielle Angelegenheiten. Rau hat die von Beethoven unterschriebene Quittung (nicht überliefert) für die 1000 Gulden Konventionsmünze (100 Pfund) beigefügt. Mit dem Geld will Beethoven Darlehen zurückzahlen. (F.G.)

Literatur: Grigat, Die Sammlung Wegeler ..., Bonn 2008, Nr. F5. – Ladenburger, Beethoven und sein Bonner Freundeskreis, Bonn 1998, S. 52-53. – Ley, Beethoven als Freund der Familie Wegeler-v. Breuning, Bonn 1927, S. 230-232

Nachweis: BGA 2283. – Grigat F5

Scan 2685: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Ignaz Moscheles in London, Wien, 18. März 1827

W 32

Sammlung Wegeler

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Moscheles, Ignaz / 1827.03.18]
Brief an Ignaz Moscheles in London, Wien, 18. März 1827
Wien, 18.03.1827. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Seite nur Vermerk von Moscheles; 1 Umschlag mit Adresse. – Tinte ; 23,8 x 19,2 cm. – Dt.

Datierung: "Wien den 18. März. 1827."; Adresse auf dem Umschlag: "de Vienne / A / Monsieur I. Moscheles / N=o 77. Norton=Street. / p Adresse chez / BA. Goldschmidt London"; Postvermerke, Poststempel; Beethovens kleines Siegel

Textanfang: "Mit welchen Gefühlen ich Ihren Brief vom 1. März"

Schreiben von der Hand Anton Schindlers, datiert, eigenhändige Unterschrift Beethovens. Dem Brief war ein eigenes Schreiben Schindlers an Moscheles vom 24. März beigefügt (W 33, BGA 2286). Beide Briefe wurden zusammen in dem oben beschriebenen Umschlag verschickt.

Vermerke von Moscheles auf Bl. 2v: "N=o 4 / Von Beethoven v 18:t März 1827 / mit der Metronom Bezeichnung / der letzten Sinfonie" und auf dem Umschlag: "Beethoven's Siegel". Randmarkierung des Absatzes "Rücksichtlich der Akademie, welche die philharm. Gesellschaft für mich zu geben beschlossen hat..." bis "... was die Gesellschaft wünscht." Mit Kommentaren von Moscheles: "nicht aufgenommen in Schindlers Werk" und - in Bezug auf den letzten Absatz des Briefes - "aufgenommen in Schindlers Werk". Moscheles erster Kommentar bezieht sich auf Schindlers Beethoven-Biographie, S. 188, wo der Brief erstmals veröffentlicht wurde, aber ohne den markierten Absatz. Die Vermerke entstanden während Moscheles' Vorbereitung seiner 1841 erschienenen englischen Ausgabe von Schindlers Beethoven-Biographie. Moscheles wählte aus seiner eigenen Sammlung Schriftstücke und Teile aus Briefen aus, die noch nicht bei Schindler publiziert waren, um sie als Anhang seiner Ausgabe von Schindlers Werk erstmals (allerdings in englischer Übersetzung) zu veröffentlichen.

W 27 bis W 42 in Mappe (Beschreibung siehe W 27).

Provenienz: Familie Wegeler in Koblenz; von Carl Wegeler am 17./18. November 1911 bei Leo Liepmannssohn in Berlin erworben (Auktion 39, 17./18.11.1911, "Autographen-Sammlung Iganz Moscheles und Reserve Alfred Bovet bestehend zum größten Teil aus wertvollen Musikmanuskripten und Musikerbriefen", Los 5; bereits in Auktion 32, 24.11.1902, Los 75)

Zugang: 1998, Dauerleihgabe der Julius-Wegelerschen-Familienstiftung

Beethoven bedankt sich für das Geldgeschenk der Philharmonischen Gesellschaft London. Er kann damit seine Kosten decken, ohne Kredit aufnehmen zu müssen.

Beethoven hofft, die Philharmonische Gesellschaft werde tatsächlich eine Akademie zu seinen Gunsten veranstalten. Sollte der Ertrag des Konzertes hoch genug sein, hofft er auf die Überweisung der Differenz zwischen dem bereits gezahlten Vorschuß und dem Erlös. Als Gegenleistung verspricht er, der Gesellschaft entweder eine Sinfonie oder eine Ouvertüre zu komponieren.

Beethoven hofft, bald wieder gesund zu werden, um dann der Philharmonischen Gesellschaft gebührend danken zu können. Er dankt Moscheles persönlich sowie den Herren Smart und Stumpff für ihren Einsatz, In Sebastian Rau, dem Überbringer des Geldes, habe er einen neuen Freund gefunden.

Auf der dritten Briefseite teilt er der Philharmonischen Gesellschaft London die Metronomangaben zur 9. Sinfonie op. 125 mit. (J.R.)

Literatur: Grigat, Die Sammlung Wegeler ..., Bonn 208, Nr. F6. – Ladenburger, Beethoven und sein Bonner Freundeskreis, Bonn 1998, S. 53-54. – Ley, Beethoven als Freund der Familie Wegeler-v. Breuning, Bonn 1927, S. 232-234

Nachweis: BGA 2284. – KK 1471. – And. 1566. – Grigat F6


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