Ludwig van Beethoven, Brief an Nikolaus Zmeskall, Wien, November 1802, Autograph
HCB Br 269
Sammlung H. C. Bodmer
Empfängervermerk Bl. 1v: "Nov 1802"
Textanfang: "Sie können mein Lieber Z. dem Walter meine Sache immerhin"
Eigenhändiger Brief, undatiert, mit Unterschriftskürzel. Datierung aufgrund des Empfängervermerks.
Bleistiftpaginierung auf der verkehrten Seite.
Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Edward Speyer in Shenley (Frimmel, Beethovenjahrbuch I, 1908, S. 116), Sotheby, Wilkinson & Hodge in London (Auktion 18.2.1899, "Catalogue of Important And Valuable Autograph Letters And Historical Documents, including the Valuable Series of Musical Scores of Beethoven, Schubert, &c. Formed by the late Alexander Thayer, Esq. Biographer of Beethoven [...]", Los 12), Alexander W. Thayer
Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer
Beethoven schreibt seinem Freund Zmeskall bezüglich der Beschaffung eines Klavieres. Beethoven möchte ein Klavier von Anton Walter kaufen und bittet Zmeskall, bei Walter erneut um den Preis zu handeln. Er berichtet, in den letzten Tagen hätten mehrere Klavierbauer Wiens ihm angeboten, kostenlos ein Instrument zur Verfügung zu stellen. Unter anderem habe auch der Komponist Anton Reicha ein Angebot seines Klavierbauers übermittelt.
Dennoch zieht Beethoven das von Walter angebotene Instrument vor, trägt aber Zmeskall auf, er werde nicht mehr als 30 Dukaten dafür zahlen. An diesen Preis knüpft er die Bedingung, "daß es von Mahagoni sey, und den Zug mit einer Saite will ich auch dabey haben". Gehe Walter nicht darauf ein, so werde er, Beethoven, einen anderen Klavierbauer beauftragen, und diesen auch Haydn empfehlen.
Abschließend berichtet Beethoven, er bekomme von einem Franzosen (nicht identifiziert) Besuch, mit dem er bei Jakesch ein Klavier ausprobieren werde. Er lädt Zmeskall ein, mitzukommen und anschließend mit Essen zu gehen. (J.R.)
Nachweis: BGA 116. – KK 70. – And. 66. – Unger Br 269. – SBH 474
Schlagwörter:
Beethoven, Ludwig van / Brief / Zmeskall, Nikolaus / 1802
Beethoven, Ludwig van / Klavier
Beethoven, Ludwig van / Walter, Anton
Beethoven, Ludwig van / Reicha, Anton
Beethoven, Ludwig van / Jakesch, Johann
Beethoven, Ludwig van / Verabredung
Beethoven, Ludwig van / Haydn, Joseph
Permalink
Ludwig van Beethoven, Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, etwa 18. Dezember 1802, Autograph
HCB Br 58
Empfängervermerk auf der Umschlagrückseite: "Wien / L.v. Beethoven [links:] 1802. / im Decbr / - / 0 / angekommen d. 26 Decbr."; darunter Zahlenreihen
Textanfang: "statt allem Geschrey von einer Neuen Methode"
Eigenhändiger Brief, undatiert, ohne Unterschrift. Die Datierung ergibt sich aus dem Empfängervermerk.
Beiliegend moderne Umschlagmappe.
Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Breitkopf & Härtel in Leipzig, Otto Jahn (Thayer/Verzeichnis 1865 S. 49f.)
Das Schreiben war vermutlich den autographen Stichvorlagen der Variationen opp. 34 und 35 beigefügt. Beethoven bezieht sich auf einen Fugenzyklus von Anton Reicha, den dieser im Titel mit dem französischen Zusatz "komponiert nach einem neuen System" versehen hatte. Beethoven lehnte Reichas Fugen ab und regte sich besonders über dessen Anspruch auf, nach einer "nouvelle Méthode" gearbeitet zu haben, die Beethovens Meinung nach nur dazu führe "daß die Fuge keine Fuge mehr ist". Um sich von dieser neuen Mode abzugrenzen und seine eigene Originalität hervorzuheben (die er für wirklich "modern" hält), schickt Beethoven den Verlegern den Wortlaut des Vorberichts, den er sich für die Originalausgabe der Variationen wünscht. Darin streicht er besonders heraus, dies seien die ersten Variationen, die er selbst für würdig hielte, eine Opus-Zahl zu tragen.
Ein entsprechender Text wurde in den Originalausgaben bei Breitkopf und Härtel jedoch nicht eingefügt. (J.R.)
Nachweis: BGA 123. – KK 71. – And. 67. – SBH 86. – Unger Br 58
Beethoven, Ludwig van / Brief / Breitkopf und Härtel / 1802
Beethoven, Ludwig van / op. 34
Beethoven, Ludwig van / op. 35