Ludwig van Beethoven, Brief an Ferdinand Ries in London, Wien, 9. Juli 1817, Autograph, Fragment
W 12
Sammlung Wegeler
Datierung von der Hand Zmeskalls: "Wien den 9te Julius 1817."
Textanfang: "ich umarme sie von Herzen, ich habe mit Fleiß"
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, der nicht erhaltene Hauptteil war wohl wie das Datum von der Hand Zmeskalls geschrieben.
Ferdinand Ries veröffentlichte sowohl den Hauptbrief als auch die hier vorliegende Nachschrift in den "Biographischen Notizen" (S. 143-145). Die Nachschrift außerdem (irrtümlich) bei Ley.
Zugang in die Sammlung Wegeler während der Arbeit Wegelers und Ries' an den "Biographischen Notizen".
Provenienz: Familie Wegeler, Koblenz
Zugang: 1998, Dauerleihgabe der Julius-Wegelerschen-Familienstiftung
Ferdinand Ries hatte Beethoven im Namen der Londoner Philharmonischen Gesellschaft am 9. Juni nach London eingeladen und zwei neue Symphonien in Auftrag gegeben, die dann von Beethoven selbst dort aufgeführt werden sollten. Beethoven antwortet in dem nicht erhaltenen Briefteil auf das Angebot. Er fordert ein hohes Honorar und einen Reisekostenzuschuss, sichert aber im Gegenzug der Gesellschaft die alleinigen Rechte an den beiden Sinfonien zu.
In dem erhaltenen eigenhändigen Nachtrag zum Brief wendet Beethoven sich persönlich an Ries und hofft, seine Forderungen würden akzeptiert werden. Er erkundigt sich nach der Größe des Orchesters und des Saales der Philharmonischen Gesellschaft und ob die Bläser doppelt besetzt seien. (J.R.)
Literatur: Ladenburger, Beethoven und sein Bonner Freundeskreis, Bonn 1998, S. 38-39. – Ley, Beethoven als Freund der Familie Wegeler-v. Breuning, Bonn 1927, S. 96
Nachweis: BGA 1140. – KK 748. – And. 787. – Hill Nr. 63. – Grigat, Die Sammlung Wegeler ..., Bonn 2008, Nr. D13
Schlagwörter:
Beethoven, Ludwig van / Brief / Ries, Ferdinand / 1817 / Fragment
Beethoven, Ludwig van / Geld / Honorar
Beethoven, Ludwig van / Sinfonie / Plan
Beethoven, Ludwig van / London / Philharmonische Gesellschaft
Beethoven, Ludwig van / Reise / England / Plan
Permalink
Ludwig van Beethoven, Brief an Ferdinand Ries in London, Wien, kurz vor dem oder am 19. Mai 1818, Autograph
NE 211
Eigenhändige Adresse: "A Monsieur / Ferdinand Ries / célébre Compositeur / a / Londres"; daneben: "chès B.a. / goldschmidt / et Compagnie."; Darunter entgegen der Schreibrichtung: "verzeihen sie / die doppelte / adresse Ver-/wirrung."; Empfängervermerk von Ries Bl. 1r oben: "a letter from Beethoven to F. Ries"; Auf der Adressenseite: "Beethoven Vienna"
Textanfang: "Ich erhole mich so eben von einem starken anfalle"
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, undatiert. Datierung nach BGA.
Zugang: 1996, Kauf Antiquariat Lionhart, New York. – Erworben mit Unterstützung der Gielen-Leyendecker-Stiftung
Beethoven bittet seinen Freund Ries, in London einen Verleger für die Klaviersonate op. 106 sowie das Quintett op. 104 zu finden. Er plant, die Werke dann gleichzeitig auf dem Kontinent und in England herauszugeben, um den Ertrag zu optimieren.
Cypriani Potter habe ihm den Verlag Chappell in der Bond Street empfohlen. Ries habe jedoch völlig freie Hand bei der Auswahl.
Auch bittet Beethoven Ries darum, er möge Charles Neate anhalten, keines der Werke, die er von Beethoven erhalten hat, zu veröffentlichen, da Beethoven sie selbst im Rahmen seiner geplanten Englandreise (die schließlich nie stattfand) vorstellen wolle.
Ries war zu Beginn des Jahrhunderts in Wien Beethovens Schüler gewesen und erledigte nach seinem Umzug nach London aus alter Freundschaft häufig Geschäfte für seinen ehemaligen Lehrer. Charles Neate, ein englischer Musiker, hatte Beethoven in Wien besucht und vor seiner Abreise etliche Werke mitgenommen, um sie in London aufzuführen bzw. britische Verleger dafür zu finden. (J.R.)
Nachweis: BGA 1258. – KK 848. – And. 898. – BBS 1. – Hill Nr. 68
Beethoven, Ludwig van / Brief / Ries, Ferdinand / 1816
Beethoven, Ludwig van / op. 104
Beethoven, Ludwig van / op. 106
Beethoven, Ludwig van / Neate, Charles
Beethoven, Ludwig van / Potter, Cipriani
Ludwig van Beethoven, Brief an Ferdinand Ries in London, Wien, 30. Januar 1819, Autograph
NE 29
Adresse [durchgestrichen:] "A Monsieur / Ferdinand Ries / pr. ad. de Mess: B: A: / Goldschmidt et Comp / à / Londres / (en Angleterre)", darüber von fremder Hand: "turn over"; darunter (in urspünglich gefaltetem Zustand die Gegenseite des Umschlages) von derselben Hand: "Mr. Ferd. Ries / 57, Uppernorton Street / Fitzroy Sq"; Poststempel und -vermerke; Empfängervermerk auf der Adressenseite: "Beethoven", darunter später ergänzt von Franz Gerhard Wegeler: "13 [sic] Jänner. 1819 / Die Reinschrift liegt bei."; Datierung: "Vien / am 30ten Jenner. / 1819"
Textanfang: "Erst heute kann ich ihr leztes vom 18ten Decenb. beantworten"
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, eigenhändig datiert.
Fehlstelle durch Siegelriß, mit Textverlust auf Bl. 2r.
Provenienz: Bundesverband der Deutschen Industrie in Köln, J. A. Stargardt in Marburg (Auktion 8.11.1957, "Autographen. Sammlungen + Carl Eduard, Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha + Landgerichtsrat Dr. jur. Moritz Hansult, Gießen und anderer Besitz", Katalog 534, Los 387), Familie Wegeler in Koblenz
Zugang: 1957, Kauf Stargardt, Katalog 534 (1957), Nr. 387
Beethoven vertröstet Ries mit der längst versprochenen Reise nach London wegen "mancherley Umstände" (der Vormundschaftsprozess um seinen Neffen Karl) auf den darauf folgenden Winter und verspricht, dann auch die zwei Sinfonien, die er der Londoner Philharmonischen Gesellschaft zugesagt hatte, mitzubringen.
Über die schlechte Aufnahme seiner Ouvertüren zu op. 113 und op. 117 sowie op. 115 in London zeigt er sich enttäuscht, da sie in Wien und Pest sehr erfolgreich gewesen waren.
Beethoven geht sicher davon aus, Ries habe das Quintett op. 104 und die Sonate op. 106 bereits erhalten. Beide Werke sollen möglichst bald im Druck erscheinen, da sie in Wien bereits verlegt würden. Gerne liefere er auch eine Eigentumsbescheinigung. Die Metronomzahlen kündigt er für die nächste Post an.
Ries hatte Beethoven um ein Portrait gebeten, welches dieser für eine nächste Gelegenheit zusagt. Ob Beethoven je ein Portrait geschickt hat, und welches das sein könnte, ist jedoch nicht zu ermitteln. (J.R.)
Nachweis: SBH 346. – BGA 1285. – KK 886. – And. 935. – Hill Nr. 70
Beethoven, Ludwig van / Brief / Ries, Ferdinand
Beethoven, Ludwig van / op. 115 / Musikkritik
Beethoven, Ludwig van / op. 117 / Musikkritik
Beethoven, Ludwig van / op. 113 / Musikkritik
Beethoven, Ludwig van / op. 105
Ludwig van Beethoven, Brief an Charles Neate in London, Wien 25. Februar 1823, Autograph
HCB Br 176
Sammlung H. C. Bodmer
Adresse von Schindlers Hand: "de Vienne / à / Monsieur Charles Neate Esq / N-o 10 High row / Knightsbridge / a / Londres / en Angleterre"; von fremder Hand mit Bleistift: "24 Foley Place"; Vermerk von der Hand Moscheles: "N-o 5 25 Febr. 1823 / 3 Quartette fur 100 guineen"; großes Siegel Beethovens; Eigenhändige Datierung: "Vien / am 25ten Februar / 1823"
Textanfang: "Indem mir Ries schrieb, daß sie 3 quartetten von mir wünschten, so schreibe ich ihnen"
Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.
Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle, Textverlust auf Bl. 2r.
Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Victor Goldschmidt in Heidelberg, Maggs (hschr. Käufer in Katalogauszug Sotheby's Z 7419), Sotheby's in London (Auktion 8.12.1911)
Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer
Auf der Adressenseite links quer Stempel: "Prof. Victor Goldschmidt / Heidelberg"
Beethoven antwortet Neate in London, er sei bereit, für 100 Guineen drei Quartette zu schreiben. An Ries habe er eine Ouvertüre (op. 124) für die Philharmonische Gesellschaft geschickt. Sobald er das Geld für die neue Sinfonie erhalte, werde er sie ebenfalls umgehend nach London schicken (Beethoven verkauft hier op. 125, die allerdings zu dieser Zeit nachweislich erst in einzelnen Teilen skizziert und konzipiert war).
Beethoven hofft, im folgenden Jahr bei besserer Gesundheit selbst nach England kommen zu können. Das Projekt einer Londonreise verfolgte Beethoven seit 1817, da er in der Philharmonischen Gesellschaft einen großen "Fanclub" hatte. Die Reise kam allerdings nie zustande. (J.R.)
Nachweis: BGA 1581. – KK 1075. – And. 1144. – SBH 297. – Unger Br 176
Beethoven, Ludwig van / Brief / Neate, Charles / 1823
Beethoven, Ludwig van / Quartett / Auftrag
Beethoven, Ludwig van / op. 125
Beethoven, Ludwig van / op. 124
Beethoven, Ludwig van / Ries, Ferdinand
Ludwig van Beethoven, Brief an Ferdinand Ries in London, Wien, Anfang Mai 1823, Autograph, Fragment
HCB Br 201
Bl. 1r oben mit Rotstift von fremder Hand: "8"
Textanfang: "bey der Harten Lage habe ich noch viele Schulden zu bezahlen"
Brieftext großenteils eigenhändig von Beethoven, der dritte Absatz von Anton Schindler, undatiert, mit Unterschrift. Vermutlich fehlt das erste Blatt des Briefes.
Datierung nach BGA.
Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Leo Liepmannssohn in Berlin (Versteigerung 63, "Autographen von Musikern, Schriftstellern, Gelehrten, bildenden Künstlern, Schauspielern, historischen Persönlichkeiten und Naturforschern", 9.12.1932, Los 23), Catharina Franziska ("Kathinka") Rautenstrauch (Enkelin von Ries) in Eitelsbach bei Trier (Deiters in Vierteljahresschrift für Musikwissenschaft 4 [1888], S. 84f.)
Beethoven gibt seiner Hoffnung Ausdruck, Ries könne die Messe op. 123 einem Londoner Verleger verkaufen, da er dringend das Honorar benötige. (In den Jahren 1822/23 kam Beethoven in große Finanznöte, weshalb er allerorten versuchte, die Missa solemnis möglichst gewinnbringend zu verkaufen und dabei nicht davor zurückscheute, unterschiedliche Verleger gegeneinander auszuspielen.) Beethoven klagt, dass selbst die Rente des Erzherzogs immer geringer ausfalle. Für seine schon seit 1817 geplante und immer wieder aufgeschobene Reise nach London erwartet Beethoven von Ries Reisepläne.
Er verspricht Ries, ihm die neue Sinfonie (op. 125) zu widmen. Ries hatte ihm schon einige Jahre zuvor seine zweite Sinfonie gewidmet und hoffte seinerseits, von Beethoven ein Werk zugeeignet zu bekommen. Eine solche Widmung kam jedoch trotz aller Versprechungen nicht zustande. Die neunte Sinfonie widmete Beethoven dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm III.
Beethoven erwähnt noch einen beigefügten Brief für Caspar Bauer, der an den englischen König weiterzuleiten sei. Es geht darum, für die damals dem Prinzregenten gewidmete "Schlacht bei Vittoria" op. 91 noch eine Zuwendung "wenigstens ein schlachtmeßer oder eine Schildkröte" zu erhalten. (J.R.)
Nachweis: BGA 1641. – KK 1073. – And. 1175. – Unger Br 201. – SBH 350. – Hill Nr. 100
Beethoven, Ludwig van / Brief / Ries, Ferdinand / 1823
Beethoven, Ludwig van / op. 123
Beethoven, Ludwig van / Geld / Rente
Beethoven, Ludwig van / George <Great Britain, King, IV.>
Beethoven, Ludwig van / op. 91 / Widmungsexemplar
Beethoven, Ludwig van / Bauer, Caspar
Beethoven, Ludwig van / op. 125 / Widmung / Ries, Ferdinand
Ludwig van Beethoven, Brief an Charles Neate in London, Wien, 15. Januar 1825
HCB Br 177
Adresse von fremder Hand: "de Wienne / a / Monsieur / Monsieur Charles Neate / Foley Place / a / London"; Poststempel, Postvermerke; Siegelrest; Empfängervermerk: "N=o 6 15 Januar 1825 / wegen seiner Reise / u der 9.t Sinfonie."; Datierung: Vienne le 15 Janvier 1825"
Textanfang: "Ce fut avec le plus grand plaisir que je reçus votre lettre du"
Brieftext von der Hand des Neffen Karl, datiert, von Beethoven eigenhändig unterschrieben.
Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle auf beiden Blättern, ohne Textverlust.
Beethoven dankt Neate für die Einladung der Philharmonischen Gesellschaft in London. Er bittet jedoch um zusätzlich 100 Guineen, um davon die erhöhten Reisekosten bestreiten zu können, da er nicht allein reisen könne. Er verspricht, ein neues Quartett mitzubringen (op. 127). Außerdem versichert er, die Sinfonie op. 125 erscheine nicht, bevor die vereinbarten Nutzungsrechte mit der Philharmonischen Gesellschaft ausliefen.
Beethoven erläutert, wie die Sinfonie zu proben sei. Außerdem kündigt er ein Fehlerverzeichnis an (HCB Br 178, BGA 1928) und weist auf einen mutmaßlichen Fehler in der Abschrift hin. (J.R.)
Nachweis: BGA 1924. – KK 1268. – And. 1344. – Unger Br 177. – SBH 298
Beethoven, Ludwig van / Brief / Neate, Charles / 1825
Beethoven, Ludwig van / op. 127
Beethoven, Ludwig van / op. 125 / Korrektur
Ludwig van Beethoven, Brief mit Fehlerverzeichnis an Charles Neate in London, Wien, 27. Januar 1825
HCB BBr 30, HCB Br 178
Adresse: "Monsieur / Monsieur Charles Neate / à / Londres. / Foley Place"; Postvermerke, Poststempel; Siegelreste; Datierung: "le 27 Janv 1825"; Vermerk von Neate auf Bl. 4 des Fehlerverzeichnisses mit Bleistift: "Mr. Beethoven"; darüber von Moscheles mit Tinte: "20te Januar 1825 / Correcturen zu 9.t Sinfonie"
Textanfang: "Je vous avertis, par la présente lettre, des fautes qui, je crois, se trouveront encore dans la Partition"
Brief ganz von der Hand des Neffen Karl, datiert, von Beethoven unterschrieben. Das Fehlerverzeichnis ist von der Hand des Kopisten Ferdinand Wolanek, Zusätze von Karl und Beethoven selbst.
Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle am Brief, mit Textverlust.
Provenienz: beide Teile Hans Conrad Bodmer in Zürich, HCB BBr 30: Elkin Mathews, England; HCB Br 178: zusammen mit HCB Br 177 verkauft bei Sotheby's in London (Auktion 8.12.1911), dort gekauft von Maggs (hschr. Käufer in Katalogauszug Sotheby's Z 7419); im Bodmer-Nachlass (Mappe II) findet sich noch ein Umschlag von Maggs mit inliegend einer Beschreibung von Unger, so dass Bodmer das Verzeichnis wohl direkt von Maggs Bros. Erworben hat
Beethoven übersendet ein von Kopistenhand geschriebenes Fehlerverzeichnis zu op. 125 an Neate und bezieht sich damit auf die Partiturabschrift der Sinfonie, die er zuvor der Philharmonischen Gesellschaft nach London geschickt hatte. Auf die Einladung der Philharmonischen Gesellschaft eingehend, verweist er auf einen kurz zuvor geschriebenen Brief (HCB Br 177, BG 1924) und bekräftigt seine Bitte um zusätzliche 100 Guineen Reisegeld. Die Sinfonie sei bereits begonnen, für das gewünschte Konzert erbitte er sich genauere Angaben zu den Instrumenten.
Zum Fehlerverzeichnis merkt Beethoven an, die Fehler würden sich nicht notwendigerweise in der Partiturabschrift finden. Er habe sie aber in anderen Abschriften korrigieren müssen und wolle sichergehen, dass sie nicht auch in London aufträten. (J.R.)
Nachweis: BGA 1928. – And. 1348. – SBH 299. – SBH 300. – Unger Br 178
Beethoven, Ludwig van / Brief / Neate, Charles / 1825 / Fehlerverzeichnis
Beethoven, Ludwig van / op. 125 / Fehlerverzeichnis
Beethoven, Ludwig van / Konzert / Auftrag
Beethoven, Ludwig van / Sinfonie / Auftrag
Anton Schindler, Brief an Ignaz Moscheles in London, Wien, 22. Februar 1827, Autograph
W 28
Datierung: "Wien den 22. Febr. 1827."
Textanfang: "Bey Durchlesung des Briefes unsers unglücklichen Beethoven's"
Eigenhändiger Brief, datiert, mit Unterschrift. Der Brief war einem Brief Beethovens an Moscheles beigefügt, den Schindler geschrieben hatte (W 27, BGA 2260).
Markierungen mit Bleistift von Moscheles: 1. Anfang des Briefes bis "der wichtigste Gegenstand ist, der mir am Herzen liegt." 2. Absatz "Schon bey Ihrem letzten Hierseyn" bis "Operat. vergehen." 3. Absatz "Er spricht jetzt häufig von einer Reise nach London" bis zum Schluß. Dazu kurze (nicht vollständig lesbare) Anmerkungen von Moscheles. Die Markierungen und Anmerkungen entstanden während Moscheles' Vorbereitung seiner 1841 erschienenen englischen Ausgabe von Schindlers Beethoven-Biographie. Moscheles wählte aus seiner eigenen Sammlung Schriftstücke und Teile aus Briefen aus, die noch nicht bei Schindler publiziert waren, um sie als Anhang seiner Ausgabe von Schindlers Werk erstmals (allerdings in englischer Übersetzung) zu veröffentlichen. Die hier markierten Stellen finden sich jedoch weder bei Schindler (1840), noch bei Moscheles (1841).
W 27 bis W 42 in Mappe (Beschreibung siehe W 27).
Provenienz: Familie Wegeler in Koblenz, von Carl Wegeler am 17./18. November 1911 bei Leo Liepmannssohn in Berlin erworben (Auktion 39, 17./18.11.1911, "Autographen-Sammlung Iganz Moscheles und Reserve Alfred Bovet bestehend zum größten Teil aus wertvollen Musikmanuskripten und Musikerbriefen", Los 5)
Schindler fügt dem Brief Beethovens an Moscheles vom selben Tag (W 27) ein eigenes Schreiben bei. Er erklärt die genauen Umstände von Beethovens Wunsch nach finanzieller Unterstützung. Im Detail berichtet Schindler von Beethovens Gesundheitszustand, bei dem keine Verbesserung abzusehen ist. Schindler gibt die Schuld für Beethovens Zustand dem Neffen Karl (dem "niederträchtigsten Menschen") und dem Bruder Johann. Die behandelnden Ärzte Malfatti und Wawruch hätten ebenfalls "den Grund der Krankheit aus den fürchterlichen Gemütsbewegungen" diagnostiziert.
Moscheles soll dafür sorgen, dass der durch seine Krankheit finanziell stark belastete Beethoven Geld aus London erhält. Kaum jemand kümmere sich um Beethoven, Schindler allein verwende die meiste Zeit für seinen Freund. Die Überweisung des Geldes soll an die Bedingung geknüpft werden, es ausschließlich Beethoven zukommen zu lassen, damit dieser es nicht in Großherzigkeit wieder seinem Neffen weitergeben könne.
Sensibel bittet Schindler, der Meister dürfe von seinem Zustand nichts wissen. Er glaube noch immer, bald nach England reisen zu können. Sobald Moscheles positive Nachricht von der Philharmonischen Gesellschaft habe, möge er an Beethoven schreiben, um ihm neuen Mut zu geben und ihn zu stärken. (F.G.)
Literatur: Grigat, Die Sammlung Wegeler ..., Bonn 2008, Nr. F2. – Ley, Beethoven als Freund der Familie Wegeler-v. Breuning, Bonn 1927, S. 226-228
Nachweis: BGA 2261. – Grigat F2
Schindler, Anton / Brief / Moscheles, Ignaz / 1827
Beethoven, Ludwig van / Beethoven, Nikolaus Johann van
Beethoven, Ludwig van / Geld
Beethoven, Ludwig van / Krankheit / Tod
Beethoven, Ludwig van / Beethoven, Karl van <Neffe>
Beethoven, Ludwig van / Schindler, Anton