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Ludwig van Beethoven, Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 18. Juni 1794, Autograph

HCB Br 219

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Simrock, Nikolaus / 1794.06.18]
Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 18. Juni 1794. – Autograph
Wien, 18.06.1794. – 1 Doppelblatt, 2 Seiten Brieftext, 1 Leerseite, 1 Adressenseite. – Tinte ; 18,8 x 11,4 cm. – Dt.

Adresse: "A / Monsieur Monsieur / Simrok Musicien / de S.A. de Cologne / a Bonn."; Siegelrest; Datierung: "Vien den 18ten / Juni. / [von fremder Hand ergänzt:] 1794."

Textanfang: "mein Bruder Sagte mir hier, daß sie meine Variationen zu 4 Händen schon gestochen hätten, oder doch stechen würden"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Hans Simrock in Berlin (SBH)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven fragt bei seinem ehemaligen Kollegen und Verleger in Bonn, ob dieser tatsächlich - wie sein Bruder ihm berichtet hatte - die Variationen WoO 67 herauszugeben plane. Beethoven ist ungehalten über diese Eigenmächtigkeit und wünscht, zukünftig vorher gefragt zu werden. Sollte der Stich noch nicht ausgeführt sein, bietet er an, durch den Grafen Waldstein ein aktuelles und korrektes Exemplar der Variationen zu schicken, da er an möglichst fehlerfreien Ausgaben interessiert ist. Beethoven hatte allerdings gehofft, die Variationen erst später zu veröffentlichen, nachdem einige für ihn wichtigere Werke herausgekommen sind.

Um seine Forderung nach einer korrekten Ausgabe zu unterstreichen, weist Beethoven auf den großen Fehler hin, der bei den letzten bei Simrock erschienenen Variationen (WoO 66) übersehen worden war (man hatte die Auflösungszeichen für den Tonartwechsel von A-Dur nach a-Moll vergessen). Auch ist er verstimmt darüber, nur ein Belegexemplar erhalten zu haben und fordert für die neuen Variationen 24 Exemplare.

Er bietet weitere Werke an und lässt Grüße an seinen ehemaligen Bonner Lehrer Ries ausrichten. (J.R.)

Nachweis: BGA 15. – KK 9. – And. 10. – Unger Br 219. – SBH 389

Scan 2480: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 2. August 1794, Autograph

HCB Br 220

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Simrock, Nikolaus / 1794.08.02]
Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 2. August 1794. – Autograph
Wien, 02.08.1794. – 1 Doppelblatt, 2 Seiten Brieftext, 2 Leerseiten. – Tinte ; 18,5 x 11,3 cm. – Dt.

Datierung: "Vien. / den 2ten / august. / [von fremder Hand ergänzt:] 1794."; Bl. 1r oben links von fremder Hand: "103"

Textanfang: "ich verdiente ein bischen von ihnen ausgepuzt zu werden, weil ich ihnen so lange ihre V. zurückgehalten habe"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Hans Simrock in Berlin (SBH)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven entschuldigt die Verzögerung der Rücksendung des Probeabzugs der Variationen WoO 67 an seinen Verleger Simrock in Bonn und lobt den schönen Stich. Auch verspricht er, wie bereits angekündigt, weitere Werke zu schicken. Als Kommissionär schlägt er Traeg vor, mit dem Simrock nun selbst Kontakt aufnehmen soll (tatsächlich verkaufte Traeg ab Januar 1795 die Variationen, wie einer Anzeige in der Wiener Zeitung zu entnehmen ist).

Beethoven berichtet vom heißen Sommer in Wien und vom (vereitelten) Aufstand des Jakobiners Franz Hebenstreit, der gegen Kaiser und Adelige gerichtet war. Beethovens nüchterne Einschätzung der Sicht der Bevölkerung: "ich glaube, solange der österreicher noch Braun's Bier und würstel hat, revoltirt er nicht."

Beethoven bittet scherzhaft, Simrock möge ihm eine seiner Töchter als Braut erziehen, da er "ungeheiratet" "gewiß nicht lange" in Bonn bleibe (Beethoven rechnet zum Zeitpunkt dieses Briefes noch mit seiner Rückkehr nach Bonn, da er zunächst ja nur zu einem Studienaufenthalt nach Wien gekommen war). Er erkundigt sich nach der Lage in Bonn und nach Ries und fragt, ob Simrock seine "Partie" (wahrscheinlich das Oktett op. 103) schon aufgeführt habe. Zuletzt bittet er um Belegexemplare von WoO 66. (J.R.)

Nachweis: BGA 17. – KK 11. – And. 12. – Unger Br 220. – SBH 390


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