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Ludwig van Beethoven, Brief an Franz Brunsvik in Ofen, Wien, am 4. Juli 1811, Autograph

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Brunsvik, Franz / 1811.07.04]
Brief an Franz Brunsvik in Ofen, Wien, am 4. Juli 1811. – Autograph
Wien, 04.07.1811. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext (NE 336), 1 Blatt, 1 Seite Brieftext, 1 Adressenseite (NE 208). – Tinte ; ca. 23,7 x 21,7 cm (Blatt), 22,3 x 18,1 cm (Doppelblatt). – Dt.

Eigenhändiges Datum: "Wien am 4ten Juli."

Eigenhändige Adresse: "A Monsieur / le Comte François / de Brunswick / a / [durchgestrichen:] Bude [von fremder Hand ergänzt:] M. Vasar [Martonvásár]"; Rechts quer von fremder Hand: "H v Bethofen / auf der Molkerb[a]st[ei]. / N-o 1239"; Postvermerke

Textanfang: "Freund deine Absagung kann ich nicht annehmen"

Eigenhändiger Brief (NE 336) mit Briefumschlag und einem eigenhändigen Postskriptum (NE 208), datiert, mit Unterschrift.

Brief und Briefumschlag wurden getrennt überliefert. Im Digitalen Archiv wird derzeit nur der schon früher erworbene Umschlag (NE 208) abgebildet.

Das erwähnte Porträt ist nicht zu identifizieren. Es könnte sich um das Beethoven-Porträt von Isidor Neugaß aus dem Jahre 1806 handeln, von dem sich die Familie Brunsvik nachweislich eine Kopie anfertigen ließ.

Provenienz: NE 208: Albi Rosenthal, Sotheby's in London (Auktion 18.5.1995, "Continental Manuscripts and Music", Los 79), Sotheby's in London (Auktion 26./27.11.1987, "Music, Continental Manuscripts and Printed Books, Science and Medicine", Los 232; Auktion 21./22.5.1987, "Music, Continental Books and Manuscripts, Science and Medicine", Los 331); NE 336: Privatbesitz, Bonn

Zugang: 1995 und 2013, Kauf Albi Rosenthal und Kauf aus Privatbesitz

Beethoven bittet Graf Brunsvik nachdrücklich, ihn zu einem Kuraufenthalt in die nordböhmischen Bäder zu begleiten. Eine andere Reise habe er zugunsten seines Freundes abgesagt. Brunsvik soll außerdem ein nicht genauer bezeichnetes Porträt mitbringen, das kopiert werden soll. Im Postskriptum auf der Innenseite des Briefumschlags wiederholt Beethoven seine Wünsche. Er bittet Brunsvik, noch früher zu kommen und das Porträt nicht zu vergessen.

Text: Der Hauptteil des in der Briefausgabe ungenau wiedergegebenen Briefes (NE 336) lautet (nach Faksimile, siehe unten): "Freund deine Absagung kann ich nicht annehmen, ich habe Oliva fortreisen laßen allein und zwar wegen dir, ich muß jemand vertrauten an meiner Seite haben, soll mir das Gemeine Leben nicht zur Last werden, ich erwarte dich spätestens bis 12ten dieses Monaths auch meinetwegen bis 15ten dieses Monaths, doch ohne widerrede[.] Es ist allerhöchster Befehl dieser kann nicht ohne schwere Ahndung und strafe verspottet werden, sondern Es heißt ihm ohne alle Bedingung folge leisten - hiermit gehabt euch wohl lieber Getreuer, den wir gott bitten in seine gnädige Obhuth zu nehmen - gegen Morgens gleich Nach Aufstehen vom Kaffetisch. [Datum und Unterschrift] da ich nicht weiß auf welche Art du zu dem Portrait gekommen, so thust du am besten, es mitzubringen, für die Freundschaft findet sich schon ein empfänglicher Künstler dasselbe zu verdoppeln - [mit "Vi=" und "=de" gekennzeichneter Zusatz und Einschub:] Wir erwarten Sechsfach=Blitzschnell keine Andre Antwort auf unsern allerhöchsten Befehl als Ja Ja Ja geschwinde, sonst kommt der Zorn bis nach ofen. das übrige wegen der Zurückreise macht sich bald -" (F. G.)

Nachweis: BGA 512. – BGA 513. – BBS 1

Faksimile des Beethoven-Hauses: Jahresgabe des Vereins Beethoven-Haus Bonn, Heft 29, 2013, hrsg. von Michael Ladenburger


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