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Ludwig van Beethoven, Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 23. April 1820, Autograph

HCB Br 228

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Simrock, Nikolaus / 1820.04.23]
Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 23. April 1820. – Autograph
Wien, 23.04.1820. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 24,6 x 20,5 cm. – Dt.

Adresse: "An Hr. N. Simrock / in Bonn / (am Niederrhein) [links:] Berühmten Kunst u. / Musikal. Händler."; ebendort kurzes Notenbeispiel mit der Anmerkung: "dies ist Ecossais u. nicht / italienne / wie / es [in] dem Manuscript steht."; Siegelreste; Datierung: "Vien am / 23ten april / 1820"; Bl. 1r oben links von fremder Hand: "320"

Textanfang: "Ich habe die Variationen am 22ten dieses nach Frankfurt an Hr. Brentano abgesendet, u. erwarte nun von demselben das Honorar"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle auf Bl. 2, hinterlegt, ohne Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Hans Simrock in Berlin (SBH)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven meldet seinem Verleger Simrock, die Variationen (op. 107) nach Frankfurt an Brentano abgeschickt zu haben. Er erwarte nun sein Honorar. Außerdem merkt er an, er habe zwei Themen mit Variationen zusätzlich geschickt, so dass Simrock entweder einzelne austauschen oder auch mehr veröffentlichen könne. Zusätzliches Honorar verlange er dafür nicht. Wegen des Erscheinungstermins werde er sich erkundigen und rechtzeitig Bescheid geben.

Beethoven berichtet über die vielen Korrekturen, die in der Abschrift nötig waren. Sein gewohnter Kopist sei nicht verfügbar gewesen, daher habe er auf einen zurückgreifen müssen, der "nicht genug mit meiner Handschrift bekannt ist, die öfter nur flüchtig kaum nötchen macht, die gewöhnlichen Kopisten sind meistens in Noth, u. wollen lieber tüchtige Saftige Noten, womit sie sich geschwinder helfen -".

Beethoven verspricht, etwas über den österreichischen Dialekt zu schicken (kurz zuvor hatte er Simrock in Brief HCB BBr 227, BG 1372 zwei österreichische Volkslieder geschenkt, vermutlich hatte dieser sich nach den Texten erkundigt). Gerne erklärt er sich bereit, weitere Volkslieder zu schicken. Als Gegenleistung lasse sich sicher etwas finden, zum Beispiel etwas Schwarzbrot.

Schließlich erkundigt sich Beethoven nach den Verlagswerken Simrocks, denn einzelne Partituren würde er gerne für seinen Neffen erfragen. Zuletzt verspricht er die Messe (op. 123) für Mai oder Juni und bittet, bereits das Honorar anzuweisen. (Die Missa solemnis wurde erst Ende 1822 fertig gestellt und schließlich bei Schott in Mainz verlegt.)

In einem Nachsatz auf der Adressenseite weist er auf einen Fehler in der Abschrift hin. (J.R.)

Nachweis: BGA 1384. – And. 1019. – KK 969. – Unger Br 228. – SBH 400


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