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Lorenz von Breuning, Brief an Franz Gerhard Wegeler in Bonn, Wien, 5. Januar 1797, Autograph

W 121

Sammlung Wegeler

Breuning, Lorenz von
[Briefe / Wegeler, Franz Gerhard / 1797.01.05]
Brief an Franz Gerhard Wegeler in Bonn, Wien, 5. Januar 1797. – Autograph
Wien, 05.01.1797. – 2 Doppelblätter, 8 beschriebene Seiten. – Tinte ; 18,7 x 11,4 cm. – Dt.

Datierung: "Wien den 5ten / Jenner"

Textanfang: "Ich erhielt heute ihren, und meiner Mutter Brief vom 20ten Dezember"

Eigenhändiger Brief, datiert, ohne Unterschrift. Datierung bei Ley und im "Nachtrag" fälschlich 1796. Die Akademie der Rombergs war 1797.

Auf Bl. 1r oben links Vermerk von Franz Gerhard Wegeler mit roter Tinte: "Enthält nichts / v. Bhvn." Die Beethoven betreffenden Äußerungen finden sich auf dem zweiten Doppelblatt. Sie sind mit dunkler Tinte markiert. - Auf Bl. 3 r oben mit roter Tinte von Wegeler: "C[hristoph]. ausgezogen."

Die von Wegeler markierte Stelle über Beethoven (s. u.) zitiert er teilweise (ohne die nicht mögliche Freundschaft zu Beethoven) im "Nachtrag" (S. 20), vgl. auch Notiz auf W 201.

Provenienz: Familie Wegeler in Koblenz

Zugang: 1998, Dauerleihgabe der Julius-Wegelerschen-Familienstiftung

Dritter von zwölf Briefen und Brieffragmenten der Brüder Lorenz (genannt Lenz) und Stephan von Breuning, die sie zwischen 1795 und 1810 aus Wien in die Heimat Bonn sandten (W 119-130). Lorenz von Breuning (1776-1798), der jüngste der vier Geschwister von Breuning, studierte ab Herbst 1794 unter Franz Gerhard Wegelers Betreuung Medizin in Wien. Einer seiner Lehrer war der Chirurgieprofessor Johann Nepomuk Hunczovsky (1752-1798), bei dem auch Wegeler während seines früheren Wienaufenthalts studiert hatte und zu dem sich eine enge Freundschaft entwickelte. Stephan (1774-1827) und Christoph von Breuning (1773-1841) folgten ihrem Bruder am 26. Dezember 1795 nach Wien. Fünf Monate später, am 30. Mai 1796, kehrten Wegeler und Christoph nach Bonn zurück. Ein weiteres halbes Jahr später, Mitte Oktober 1796, übersiedelte Stephan nach Mergentheim, um eine Stelle bei der Regierung des Deutschen Ordens anzutreten. Lorenz blieb bis Herbst 1797 in Wien. Kaum nach Bonn zurückgekehrt starb er im April 1798, erst einundzwanzigjährig. Nachdem Stephan von Breuning im Mai 1801 ein zweites Mal kurz in Wien weilte, trat er im Januar 1803 eine Stelle im Kriegsministerium an und blieb in Wien. Viele, jedoch nicht alle Briefe und Fragmente enthalten Nachrichten über Beethoven. Auch die Vettern Andreas und Bernhard Romberg, die zum Bonner Freundeskreis gehörten, hielten sich um 1796 in Wien auf.

Lorenz von Breuning antwortet auf einen Brief von Wegeler und seiner Mutter vom 20. Dezember am selben Tag, an dem er ihn erhielt (am 5. Januar 1797). Wie auch in früheren Briefen geäußert, denkt er wehmütig an die glücklichen Tage der Kindheit und Jugend in Bonn und die gemeinsam verlebte Zeit zurück. Unter den Medizinstudenten wütete eine Epidemie, an der einige starben. (Es dürfte sich um Fleckfieber (Typhus, Faulfieber) gehandelt haben, eine von Kleiderläusen übertragene Infektion mit Rickettsia prowazekii. Freundlicher Hinweis von Dr. Herwig Swoboda, Wien). Acht Tage wachte Lorenz am Krankenbett seiner Freunde. Er selbst blieb gesund, dank seiner neuen Diät: "wenig Fleisch essen, kalte Luft, Enthaltsamkeit von Wein". Er schildert auch die Mahlzeiten und Getränke vor der Diät, beispielsweise gab es zum Frühstück um acht Uhr Kaffee, um zehn Uhr Schokolode und um elf Uhr Liqueur. Dazu kamen später am Tag noch Bier und Wein. Der Tod der Gattin seines Medizinprofessors Johann Nepomuk Hunczovsky hatte Lorenz in eine tiefe Lethargie versetzt. Erst durch die Erkrankung der Freunde Aldenbruck und Mühr und durch die Hilfe, die er ihnen leistete, fand er ins Leben zurück. Er versucht, den Schmerz zu vergessen, doch das Andenken an die Freundin steht ihm buchstäblich vor Augen. In Tagträumen glaubt er, sie zu sehen, zu hören und zu besuchen. Wegeler hatte Lorenz den Rat gegeben, nicht in die Klinik zu gehen, um sich nicht anzustecken. Doch Lorenz widerspricht. Als angehender Arzt, der die Krankenhausluft gewohnt ist, zu Hause ein geheiztes Zimmer habe und auch sonst nicht ärmlich lebe, kann er sich nicht fernhalten. Besonders gern studiert er bei Johann Peter Frank (1745-1821), dem Begründer der medizinischen Hygiene. Dessen Heilmethode und Handbuch schätzt Breuning sehr. Bevor Breuning auf Beethoven zu sprechen kommt, berichtet er vom Erfolg der Vettern Andreas und Bernhard Romberg mit einer Akademie, "worinn sie viel Beifall, und auch eine ganz beträchtliche Einnahme bekamen." Ihm war dieses Ereignis doppelt angenehm: "erstlich wegen ihnen, und zweitens wegen mir, da ich es gewagt hatte, ihnen, auf diese Akademie, und deren Erfolg hin, nach, und nach 130 Gulden W. W. vorzustrecken, (Kügelgen hatte mich darum gebeten) die ich natürlich selbst zum Theil aufnehmen mußte, und die mich um desto mehr inkommodirten, weil ich nun auch zugleich dem Aldenbruck bei 100 Gulden geliehen habe." Über Beethoven berichtet Lorenz: "Bethhofen ist wieder hier. Er hat in der rombergischen Akademie gespielt. Dieser Mensch ist noch immer der Alte, und ich bin froh, daß er, und die Romberge noch so mit einander auskommen. Einmal zwar war er beinahe brouillirt mit ihnen; ich war aber damals der mediateur, und erreichte meinen Zweck so ziemlich. Überhaupt hält er jetz äusserst viel auf mich, und ich denke, (da ich nun einmal sicher bin, daß ich nicht Freund mit ihm sein kann) daß ich ihn nun, wenigstens gewissermassen, und so viel, als ich brauche, um manchmal angenehm mich zu unterhalten, und manchmal Andern einen Dienst zu thun, festhalten werde. Sie sind in diesem Augenblicke gar nicht in der Gnade, schreiben Sie ihm doch einmal, damit Sie wieder zu Ehren kommen." (F.G.)

Literatur: Grigat, Die Sammlung Wegeler ..., Bonn 2008, Nr. E7. – Ladenburger, Beethoven und sein Bonner Freundeskreis, Bonn, 1998, S. 26. – Ley, Beethoven als Freund der Familie Wegeler-v. Breuning, Bonn 1927, S. 250

Nachweis: Grigat E7

Scan 3778: Go to the Digital Archive

Stephan von Breuning, Brief an Franz Gerhard Wegeler, Wien, 11. August 1810, Autograph, Fragment

W 130

Sammlung Wegeler

Breuning, Stephan von
[Briefe / Wegeler, Franz Gerhard / 1810.08.11]
Brief an Franz Gerhard Wegeler, Wien, 11. August 1810. – Autograph, Fragment
Wien, 11.08.1810. – 1 Blattfragment, 2 beschriebene Seiten. – Tinte ; 9,5 x 11,1 cm. – Dt.

Datierung: "Wien d 11. Augu[st]"

Textanfang: "Hier, lieber Wegeler, ein pa[ar] Briefe, u. ein paar Zeilen"

Fragment eines eigenhändigen Briefes, mit Anrede, Datierung durch Fehlstelle unvollständig, Jahreszahl ergänzt nach Inhalt, ohne Schlussformel. Es ist lediglich die obere Hälfte des 1. Blattes erhalten.

Kennzeichnungskürzen "N. [durchgestrichen]" von Franz Gerhard Wegeler. Wegeler markierte die Textstelle über Beethoven (s. u.) und übernahm sie wörtlich im "Nachtrag", S. 14f.

Provenienz: Familie Wegeler in Koblenz

Zugang: 1998, Dauerleihgabe der Julius-Wegelerschen-Familienstiftung

Letzter von zwölf Briefen und Brieffragmenten der Brüder Lorenz (genannt Lenz) und Stephan von Breuning, die sie zwischen 1795 und 1810 aus Wien in die Heimat Bonn sandten (W 119-130). Lorenz von Breuning (1776-1798), der jüngste der vier Geschwister von Breuning, studierte ab Herbst 1794 unter Franz Gerhard Wegelers Betreuung Medizin in Wien. Einer seiner Lehrer war der Chirurgieprofessor Johann Nepomuk Hunczovsky (1752-1798), bei dem auch Wegeler während seines früheren Wienaufenthalts studiert hatte und zu dem sich eine enge Freundschaft entwickelte. Stephan (1774-1827) und Christoph von Breuning (1773-1841) folgten ihrem Bruder am 26. Dezember 1795 nach Wien. Fünf Monate später, am 30. Mai 1796, kehrten Wegeler und Christoph nach Bonn zurück. Ein weiteres halbes Jahr später, Mitte Oktober 1796, übersiedelte Stephan nach Mergentheim, um eine Stelle bei der Regierung des Deutschen Ordens anzutreten. Lorenz blieb bis Herbst 1797 in Wien. Kaum nach Bonn zurückgekehrt starb er im April 1798, erst einundzwanzigjährig. Nachdem Stephan von Breuning im Mai 1801 ein zweites Mal kurz in Wien weilte, trat er im Januar 1803 eine Stelle im Kriegsministerium an und blieb in Wien. Viele, jedoch nicht alle Briefe und Fragmente enthalten Nachrichten über Beethoven. Auch die Vettern Andreas und Bernhard Romberg, die zum Bonner Freundeskreis gehörten, hielten sich um 1796 in Wien auf.

Breuning berichtet von Beethoven: "Beethoven sagt mir wenigstens alle Wochen einmal, daß er dir schreiben will, allein ich glaube, seine Heyraths Parthie hat sich zerschlagen, u. so fühlt er keinen so regen Trieb mehr, dir für die Besorgung des Taufscheins zu danken." Therese Malfatti hatte Beethovens Heiratsantrag abgelehnt. Beethoven hat tatsächlich im Jahr 1810 keinen Brief mehr an Wegeler geschrieben. (F.G.)

Literatur: Grigat, Die Sammlung Wegeler ..., Bonn 2008, Nr. E12

Nachweis: Grigat E12

Scan 2493: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 14. März 1821, Autograph

HCB Br 234

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Simrock, Nikolaus / 1821.03.14]
Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 14. März 1821. – Autograph
Wien, 14.03.1821. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten. – Tinte ; 20,6 x 12,9 cm. – Dt.

Datierung: "vien am / 14ten März / 1821"

Textanfang: "Sie werden nun wohl in der Hälfte April"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Hans Simrock in Berlin (SBH)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven verspricht seinem Verleger Simrock in Bonn, die Messe op. 123 noch im Frühjahr an ihn zu schicken (tatsächlich wurde die Messe erst anderthalb Jahre später fertig). Er entschuldigt die Verzögerung mit Krankheit, auch der Übersetzer sei überarbeitet und nicht abkömmlich gewesen. (Der besseren Absatzchancen wegen sollte der lateinische Messtext ins deutsche übersetzt werden, dann hätte man die Messe als Quasi-Oratorium im Konzertsaal aufführen können; nach BGA kommt vielleicht Friedrich August Kanne als Übersetzer in Frage. Eine zweifelsfreie Identifizierung ist allerdings nicht möglich, da das Werk zum Zeitpunkt des Briefes noch weit von seiner Vollendung entfernt war und die angesprochene Übersetzung schließlich nicht umgesetzt wurde, ebenso wenig wie eine Herausgabe durch den Verlag Simrock.) Beethoven lobt bereits die Qualität des zu erwartenden deutschen Textes. Er schließt den Brief mit einem Gruß an Franz Gerhard Wegeler, dem er eines seiner wenig geistreichen Wortspiele hinzufügt. (J.R.)

Nachweis: BGA 1429. – KK 994. – And. 1051. – Unger Br 234. – SBH 406

Scan 2592: Go to the Digital Archive

Franz Gerhard Wegeler, Brief an Ludwig van Beethoven in Wien, Koblenz, 28. Dezember 1825, Autograph

Wegeler, Franz Gerhard
[Briefe / Beethoven, Ludwig van / 1825.12.28]
Brief an Ludwig van Beethoven in Wien, Koblenz, 28. Dezember 1825. – Autograph
Koblenz, 28.12.1825. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 25,1 x 21 cm. – Dt.

Anschrift: "L.B."; Siegelrest; Datierung: "28/12 25."

Textanfang: "Einen der 10 Riesischen Kindern"

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, Anrede "Mein lieber alter Louis", datiert.

Dem Brief lag ein Schreiben Eleonore Wegelers an Beethoven (NE 56) bei.

Bl. 2 rechts durch Öffnen des Siegels Fehlstelle, ohne Textverlust.

Provenienz: Alice Heimler in Wien

Zugang: 1964, Kauf Alice Heimler

Franz Gerhard Wegeler nutzt die Gelegenheit, dass ein gemeinsamer Bekannter, Franz Joseph Ries, von Bonn nach Wien reist, um nach vielen Jahren wieder Kontakt zu Beethoven zu knüpfen. Er erinnert an die gemeinsame Jugendzeit in Bonn und die alte Freundschaft, die beide miteinander verband.

Wegeler war in jungen Jahren Beethovens engster Vertrauter. Als Freund und Mediziner berichtete der Komponist ihm schon früh und unter dem Siegel der Verschwiegenheit von seiner beginnenden Taubheit. Wegen Beethovens Schreibfaulheit war der Kontakt allerdings nahezu eingeschlafen. Um an die alten Zeiten anzuknüpfen, berichtet Wegeler die wichtigsten Ereignisse der vergangenen 25 Jahre in Bonn und seinem Leben: Geburten, Hochzeiten, Todesfälle, sowie interessante Neuigkeiten gemeinsamer Bekannter.

Verwundert fragt Wegeler, warum Beethoven nie auf die im Conversations-Lexikon von Brockhaus wiedergegebene Behauptung Fayolles reagiert habe, er sei ein natürlicher Sohn des Königs Friedrich Wilhelm II. von Preußen. Er bittet Beethoven, die Behauptung zu dementieren und bietet zugleich an, den Widerruf für ihn zu übernehmen.

Abschließend fragt er, ob Beethoven nicht endlich einmal wieder in seine Heimat reisen wolle (und legt damit - nicht wissend - seinen Finger in eine Wunde, denn Beethoven träumte immer davon, noch einmal nach Bonn zu fahren): "Wirst du nie den Stephansthurm aus den Augen lassen wollen? Hat Reisen keinen Reiz für dich? Wirst du den Rhein nie mehr sehn wollen?".

Beethoven beantwortete den Brief sehr herzlich fast ein Jahr später, siehe W 21, BGA 2236. (J.R.)

Nachweis: BGA 2100


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