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Ludwig van Beethoven, Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, zwischen dem 15. und 27. September 1803, Autograph

HCB Br 61

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Breitkopf & Härtel / 1803.09.15-27]
Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, zwischen dem 15. und 27. September 1803. – Autograph
Wien, 15.-27.09.1803. Eingang: 22.10.1803. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 23,5 x 19 cm. – Dt.

Adresse: "An Breytkopf und / Härtel / in / Leipzig"; Postvermerke; Siegelreste; Empfängervermerk: "1803 / d Septbr / - / 22 Oct [daneben:] Wien / L. v. Beethoven"

Textanfang: "Ich trage ihnen folgende Werke um 300 fl. an"

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, undatiert. Datierung nach BGA. Anrede "P.S.", von Beethoven im Sinne von "P.P." verwendet.

Durch Öffnen des Siegels äußerer Rand leicht beschädigt, ohne Textverlust.

Beiliegend moderne Umschlagmappe.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Breitkopf & Härtel in Leipzig

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven bietet den Verlegern die Variationen WoO 78 und 79, das Wachtellied WoO 129 und die vierhändigen Märsche op. 45 zum Kauf an, zusammen für 300 Gulden. Er bittet um eine kurzfristige Antwort.

Beethoven dankt für die zugesandten Exemplare der Variationen op. 34, kritisiert aber die Fehler, die er noch gefunden hat. Um Gleiches bei op. 35 zu vermeiden bittet er abermals darum, vor der Veröffentlichung ein Korrekturexemplar zugesandt zu bekommen. In Bezug auf Regina Bach verspricht er, das Projekt kommenden Winter in Angriff zu nehmen. (Johann Sebastian Bachs Tochter Regina lebte in großer Armut, weshalb Sammlungen in Gedenken an ihren Vater durchgeführt worden waren. Beethoven hatte mit Breitkopf und Härtel erwogen, ein Werk in Pränumeration zu ihren Gunsten herauszugeben.)

Schließlich dankt er ironisch für die Kritik zu seinem Oratorium "Christus am Ölberge" op. 85 in der Allgemeinen musikalischen Zeitung, die ebenfalls bei Breitkopf und Härtel erschien. Beethoven ist in seinem Stolz verletzt und fühlt sich "infamiter behandelt". Der Rezensent hatte nicht nur die teuren Eintrittsgelder kritisiert, sondern Beethoven auch vorgeworfen, die Komposition habe zu wenig Charakterisierung und keinen gut überdachten Plan. (J.R.)

Nachweis: BGA 158. – KK 85. – And. 81. – SBH 89. – Unger Br 61


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