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Ludwig van Beethoven, Brief an Joseph von Schaden in Augsburg, Bonn, 15. September 1787, Autograph

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Schaden, Joseph von / 1787.09.15]
Brief an Joseph von Schaden in Augsburg, Bonn, 15. September 1787. – Autograph
Bonn, 15.09.1787. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 22,6 x 18,7 cm. – Dt.

Adresse: "Monsieur / Monsieur de Schaden, / conseilièr de augspurg / à / augspurg"; Datierung: "den 15ten herbstmonat. bonn 1787."

Textanfang: "was sie von mir denken, kann ich leicht schließen"

Frühester erhaltener, eigenhändiger Brief Beethovens, eigenhändig datiert, mit Unterschrift. Der Brief ist auffallend sorgfältig geschrieben, vermutlich ging der Reinschrift ein Entwurf voraus. Erst im letzten Absatz mehren sich Korrekturen. Vielleicht wurde dieser Absatz in freier Formulierung spontan angefügt (Staehelin).

Blatt 2 am rechten Rand, Mitte, Fehlstelle durch Siegelriß, ohne Textverlust.

Die Angaben von BGA zur Person Joseph von Schadens sind irrig. BGA nennt irrtümlich die Vornamen Joseph Wilhelm, die Mozart Brief-Gesamtausgabe führt dagegen richtig die Vornamen Joseph Ulrich Johann Nepomuk. Joseph Ulrich Johann Nepomuk von Schaden wurde am 5.4.1754 in Wallerstein getauft und starb am 29.9.1814 in München. Sein Vater war der Oettingen-Wallersteinsche Regierungsdirektor Franz Michael von Schaden (1726-1790), der in BGA genannte Joseph Wilhelm von Schaden (+ Anfang 1787) war nur ein Verwandter und sein Vorgänger als Ratskonsulent der Reichsstadt Augsburg. (Freundliche Mitteilung von Günther Grünsteudel, Universitätsbibliothek Augsburg)

Provenienz: Erich Prieger in Bonn, Justizrat von Schaden in Frankfurt a. M. (SBH)

Zugang: 1892, Geschenk Erich Prieger

Der noch nicht 17-jährige Ludwig van Beethoven hatte das Ehepaar von Schaden auf seiner ersten Wienreise 1787 kennen gelernt. Beethoven entschuldigt sich brieflich bei Schaden für sein langes Schweigen und schildert ihm Krankheit und Tod seiner Mutter sowie seinen traurigen Gemütszustand. Vor seiner Abreise aus Augsburg hatte Schaden Beethoven offenbar Geld geliehen. Wegen seiner ungünstigen finanziellen Verhältnisse bittet dieser nun um Aufschub für die Rückzahlung der Summe. (J.R.)

Nachweis: Schmidt-Görg 1. – SBH 369. – BGA 3. – KK 2. – And. 1

Faksimile des Beethoven-Hauses: Staehelin, Faksimile, Jahresgabe 1, Bonn 1982


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