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Anton Schindler, Brief an Joseph August Röckel in Aachen, Wien, 30. Juli 1829, Autograph

HCB Br 371

Sammlung H. C. Bodmer

Schindler, Anton
[Briefe / Röckel, Joseph August / 1829.07.30]
Brief an Joseph August Röckel in Aachen, Wien, 30. Juli 1829. – Autograph
Wien, 30.07.1829. – 1 Doppelblatt, 3 S. Brieftext, 1 Adressenseite; 1 Zettel mit Incipits. – Tinte ; Brief: 25,8 x 21,1 cm; Zettel: 10 x 15,4 cm. – Dt.

Datierung Bl. 1r oben: "Wien den 30. July. 829."

Adresse Bl. 2v: "Wien. / An / S=r Wohlgeborn / den Herrn Röckel, Direktor / des Stadttheaters / in / Aachen.", links daneben "per frankfurt a/M / Frey bis zur Gränze."; Poststempel, Postvermerke

Empfängervermerk Bl. 2v: "Empf 7. Augs. 29. [Namneskürzel?] 240."; Antwortvermerk: "Rep: Paris le 7/3 831."

Textanfang: "Es wird Sie befremden von mir ein Schreiben zu erhalten"

Eigenhändiger Brief, datiert, mit Unterschrift. Bieliegend ein eigenhändiger Zettel mit Incipits zu drei Nummern aus Fidelio.

Auf Bl. 2v Vermerk von anderen Händen: über der Adresse: "N: 60" und "Schindler", unter dem Empfängervermerk: "796-1864".

Auf Bl. 2 durch Öffnen des Siegels Fehlstelle, ohne Textverlust.

Beiliegend eine handschriftliche deutsche und maschinengeschriebene englische Beschreibung Max Ungers für die Briefe HCB Br 371 und 372.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Schindler bietet Röckel drei bis dorthin unbekannte Nummern aus der ersten Fidelio (Leonore-)Fassung an: eine Arie mit Chor (Pizarro, ein Duett der Leonore und der Marzelline, ein Terzett zwischen Marzelline, Jaquino und Rocco. Beethoven habe ihm die Stücke vor drei Jahren geschenkt, als er mit Schindlers Schwester den Fidelio durchgegangen sei.

(...) Der übrige größere Teil des Schreibens handelt von Wiener Theaterverhältnissen und Familienangelegenheiten. (Max Unger)

Die drei Handschriften stammten aus Beethovens Oper Leonore (Fassung 1806) und gelangten über Schindler in die Staatsbibliothek zu Berlin (aut. 26). Die von Schindler und Unger nicht erkannte Arie des Pizarro bildete den Schluss des ersten Finales (siehe Helga Lühning, Vom Mythos der Ur-Leonore, in: Von der Leonore zum Fidelio, Frankfurt am Main u.a. 2000, S. 41-64).

Brieftext:<https://internet.beethoven.de/regest/schindler/hcbbr371.pdf>

Literatur: Lühning, Helga: Vom Mythos der Ur-Leonore, in: Von der Leonore zum Fidelio : Vorträge und Referate des Bonner Symposiums 1997 / hrsg. von Helga Lühning und Wolfram Steinbeck. - Frankfurt am Main u.a. : Lang, 2000, S. 41-64. Brenner, Daniel: Anton Schindler und sein Einfluss auf die Beethoven-Biographik, Bonn 2013

Nachweis: Unger Br 371


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